pts20070424008 Technologie/Digitalisierung, Bildung/Karriere

IT Forum Schwechat

Innovative Ausbildungskonzepte als Antwort auf den Technikermangel


Schwechat (pts008/24.04.2007/09:00) Am Donnerstag, den 12. April 2007 fand im historischen Ambiente von Schloss Rothmühle in Schwechat das mittlerweilen dritte IT Forum Schwechat zum Thema "Innovative Ausbildungskonzepte als Antwort auf den Technikermangel - CEIT University of Cooperative Education" statt.

IT Forum Schwechat

Ziel des IT Forum Schwechat ist es, neue Entwicklungen im Rahmen der Schwechater Information Society-Initiative eSchwechat.at vorzustellen, zu diskutieren, weiterzuentwickeln und damit den Standort Schwechat mitzugestalten und auszubauen. Zudem wird es als Kontakt-, Marketing- und Lobbying-Plattform genutzt.

Dreimal jährlich trifft sich - rund um das eSchwechat.at-Programm-Management von Innovation Consultancy - ein zirka fünfzehnköpfiges Kernteam, dessen Mitglieder namhafte Persönlichkeiten aus der österreichischen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)-Wirtschaft und -Forschung sind. Parallel dazu nimmt die interessierte Schwechater Bevölkerung am IT Forum Schwechat teil und gibt wertvolle Inputs sowie Feedback.

Technikermangel als wachsendes Problem der Wirtschaft

Nach der offiziellen Begrüßung der Gäste ging DI Helmut Paugger, Geschäftsführer von Innovation Consultancy in seinem Impulsvortrag "Innovative Ausbildungskonzepte als Antwort auf den Technikermangel - CEIT University of Cooperative Education" zunächst auf das für eine Know how-orientierte Volkswirtschaft wie die österreichische bedrohliche Problem des Technikermangels, speziell für den wichtigen Bereich IKT, ein.

Paugger zitierte dazu Aussagen von Riitta Vänskä, der Senior Managerin für Bildungs- & Forschungspolitik bei Nokia in Finnland. "Wir haben in Finnland - wie auch in Österreich - einen Mangel an qualifizierten TechnikerInnen. Gründe dafür sind: Technikjobs haben in Finnland ein Imageproblem. Es gibt in Finnland viel zu wenige Frauen, die technische Berufe ergreifen. Wir scheitern oft an einer noch immer stark vorherrschenden konservativen Sicht der Geschlechterrollen. Mädchen trauen sich die Technik oftmals nicht zu." Paugger erwähnte dazu auch eine Studie von Arthur Schneeberger vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw), nach der die österreichischen Unternehmen immer mehr Schwierigkeiten haben, geeignete AbsolventInnen von technischen Studienrichtungen zu finden. In 1. Linie davon betroffen sind die Branchen Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Elektrotechnik, Metallurgie und Verfahrenstechnik, in spätestens fünf Jahren aber auch IKT-Branche.

Demgegenüber warf DI Andreas Schabus, Academic Developer Evangelist bei Microsoft Österreich ein, dass allein bei den österreichischen Microsoft-Partnerfirmen bereits heute rund 2.000 IKT-Spezialisten fehlen würden. Schabus plädierte dafür, den Beruf des Technikers klarer zu kommunizieren. "Viele Menschen glauben nach wie vor, ein Techniker säße den ganzen Tag alleine in einem stillen Kämmerchen, um dort tolle Maschinen zu bauen. In Wirklichkeit ist Technik jedoch ein hoch kommunikativer Beruf, Planungsphasen werden immer wieder von Projektsitzungen oder Gesprächen mit Kunden abgelöst, ohne viel miteinander reden geht gar nichts." erklärte Schabus.

Was sind die Gründe für den Technikermangel? DI Helmut Paugger, selbst Maschinenbau-Verkehrstechniker, nannte dazu: 1) Technikstudien dauern lange! 2) Technikstudien sind schwierig! 3) Technikstudien enthalten jede Menge Physik und Mathematik! Sowie 4) Technik ist männlich! Paugger untermauerte letzteres ansehnlich mit Zahlen aus der Studie von Arthur Schneeberger über StudienanfängerInnen aus dem Jahr 2004/2005: Pharmazie: 80,5 % Studentinnenanteil, Biologie: 68,3 %, Architektur: 49,2 %, demgegenüber bei Informatik nur 16,5 %, Maschinenbau 10,9 % und Elektrotechnik gar nur 8,1 % Frauenanteil.

Als eine Form der Lösung kündigte DI Helmut Paugger ein bereits im Rahmen von eSchwechat.at begonnenes Projekt an, um Schüler, ganz speziell Schülerinnen für Technik zu begeistern und zu aktivieren. "Wir wollen damit bereits in der Volksschule starten. Dann geht es weiter in der Hauptschule bzw. in der Unterstufe des BG/BRG und schließlich auch in der Oberstufe. Dazu wurden bereits ein Arbeitskreis mit Lehrern der Europa-Hauptschule Schwechat sowie erste Gespräche mit der Direktion des BG/BRG Schwechat initiiert." erzählt Paugger. "Wichtig dabei ist die Kontinuität." Im Rahmen von spielerischen Projekten soll das Interesse für technische Berufe bei den Kleinen geweckt werden. Weiter geht es dann mit stärker fordernden Projekten und Wettbewerben in der Unter- und Oberstufe inklusive Exkursionen zu technischen Betrieben wie auch in Forschungsinstitute. Essentieller Part ist weiters die Verdeutlichung der guten Jobchancen in technischen Berufen. Das Projekt wird vom eSchwechat.at-Programm-Management koordiniert und von der Firma BEKO Engineering & Informatik AG sowie der Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Niederösterreich unterstützt.

CEIT University of Cooperative Education

Als weiteren Lösungsansatz präsentierte Paugger die CEIT University of Cooperative Education. Diese startet mit Wintersemester 2007 in Schwechat in enger Kooperation mit der deutschen Berufsakademie Nordhessen. Im Rahmen des in Österreich neuartigen Dualen Studiums - zweieinhalb Tage arbeiten im Unternehmen, mindestens zwei Tage studieren - werden die Studiengänge "Wirtschaftsinformatik" und "Logistik" angeboten.

Die beiden Studiengänge, die in enger Zusammenarbeit mit Unternehmenspartnern entwickelt werden, verbinden innerhalb von sechs Semestern Studiendauer Theorie und Praxis als Konzept: Im Studium erworbenes theoretisches Wissen wird sofort am Arbeitsplatz in die Praxis umgesetzt und angewandt. Das Duale Studium - in Deutschland seit vielen Jahren mit Erfolg angewandt - ist damit eine gelungene Mischung aus Hochschulstudium und Training on the job.

Die University of Cooperative Education erweitert nach der Reifeprüfung das Bildungsspektrum und fügt sich neben Universität und Fachhochschule ins akademische System. Graduiert wird mit dem EU-weit gültigen akademischen Titel "Bachelor".

In angenehmer Atmosphäre mit maximal 30 StudentInnen pro Studien- und Jahrgang lehren erfahrene Vortragende aus Akademia und Unternehmen, der enge Kontakt zwischen DozentInnen und StudentInnen erhöht die Effektivität beim Studium. Die praktische Ausbildung wird mit Unterstützung von Mentoren in den Firmen absolviert. Die StudentInnen schließen dazu - in Vermittlung durch die CEIT University of Cooperative Education - Ausbildungsverträge mit namhaften Unternehmen und erhalten von diesen eine Ausbildungsvergütung, die Firmen tragen zudem in der Regel die Studiengebühren.

Zulassungsvoraussetzungen sind die erfolgreich abgelegte Reifeprüfung oder die Studienberechtigungsprüfung oder eine besondere Berufsbefähigung (Meisterprüfung oder Lehrabschlussprüfung oder berufsbildende mittlere Schule mit Berufserfahrung) sowie ein Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen.

Die Vorteile für StudentInnen liegen auf der Hand: Neben der Ausbildungsvergütung und dem Entfall der Studiengebühren sind der frühzeitige Berufseinstieg in interessante Jobs, die hohe Verbleibsquote im Unternehmen nach Studienabschluss sowie die modernen und angenehmen Lernbedingungen in kleinen Gruppen von besonderem Interesse. Die Unternehmen wiederum profitieren von der Möglichkeit, den besten Nachwuchs bedarfsgerecht, individuell und mit akademischem Abschluss selbst auszubilden und nach Ende des Studiums nahtlos in anspruchsvolle Positionen zu übernehmen.

Die CEIT University of Cooperative Education geht dazu Kooperationen mit namhaften Unternehmenspartnern ein. So stellt z.B. die Firma BEKO Engineering & Informatik AG für das Wintersemester 2007 fünf Praktikumsplätze für den Studiengang "Wirtschaftsinformatik" zur Verfügung, der Flughafen Wien wird in Kürze folgen. Weitere Informationen dazu findet man im Internet unter http://www.ceit.at.

Weitere Veranstaltungstermine und -themen

Abschließend erwähnte DI Helmut Paugger die Termine und Themen der nächsten Veranstaltungen des IT Forum Schwechat und lud die Bevölkerung der Stadt dazu herzlich ein:

* DO, 28. Juni 2007, 18.00 h:
"IT Forum Schwechat - Ambient Assisted Living: IT-Systeme für Menschen mit besonderen Bedürfnissen"
* DO, 18. Oktober 2007, 18.00 h:
"IT Forum Schwechat - LivingLab Schwechat: Vom Bewohner zum Forschungsbürger"

Die Anmeldung zum jeweiligen Event ist aus Platzgründen notwendig. Bitte kontaktieren Sie dazu Frau MMag. Mari Tossavainen, eSchwechat.at-Programm-Management, c/o Innovation Consultancy GmbH, Telefon: 01 - 903 60 - 10 01 oder eMail m.tossavainen@innocon.at.

Weitere Informationen

Innovation Consultancy GmbH
z.Hd. Hrn. DI Helmut Paugger
Am Concorde Park 2, Gebäude F
A 2320 Schwechat

T +43 1 903 60 10 00
office@innocon.at
http://www.eSchwechat.at

(Ende)
Aussender: Innovation Consultancy GmbH - eSchwechat.at
Ansprechpartner: DI Helmut Paugger
Tel.: + 43 (0)1 903 60 - 10 00
E-Mail: h.paugger@innocon.at
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