pts20070402006 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

talk&match.IT - IT-Informationstransfer- und Matchmaking-Event "Digital Cities"


Schwechat (pts006/02.04.2007/09:00) Die erste talk&match.IT - Veranstaltung der Schwechater Information Society Initiative eSchwechat.at im heurigen Jahr ging am Montag, den 26. März 2007 im Rathaus Schwechat über die Bühne. Thema des Events war "Digital Cities", also die verstärkte Digitalisierung des urbanen Lebens sowie das damit verbundene Rennen um Investoren und um Top-Plätze in internationalen Rankings.

Vor einem sehr internationalen Publikum - vertreten waren rund 40 Teilnehmer von Unternehmen und Institutionen aus Deutschland, Finnland, Österreich, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn - wurden innerhalb von drei Themenschwerpunkten interessante Programme und Projekte sowie Lösungen für Digital Cities vorgestellt und diskutiert: "WLAN City-Netzwerke", "eCity-Programme" und "eGovernment-Lösungen".

BEKO - eSchwechat.at: Aufbau einer Win-Win-Situation

DI Wolfgang Gmeinbauer, Direktor des Geschäftsfeld Informatik bei BEKO Engineering & Informatik AG startete mit seiner Präsentation offiziell die auf drei Säulen ruhende Kooperation seines Unternehmens mit eSchwechat.at: Forschung & Entwicklung in Kooperation mit dem CEIT Central European Institute of Technology in Schwechat, hochwertige Ausbildung gemeinsam mit der neuen CEIT University of Cooperative Education sowie wirtschaftlich getriebene Projekte mit den großen Unternehmen am Standort Schwechat. Als Klammer dazu präsentierte Gmeinbauer das eSchwechat.at-Projekt "LivingLab Schwechat", die ganze Stadt als F&E-Umgebung für neue Entwicklungen im Bereich eHealthcare, eHomecare, Ambient Assisted Living- sowie Technologien der Informationsgesellschaft.

airNET Schwechat

Den Anfang des Schwerpunkts "WLAN City-Netzwerke" machte Mag. Andor Farkas, Projektmanager bei CEIT ALANOVA in Schwechat, indem er das Projekt "airNET Schwechat" - eine das gesamte Stadtgebiet umfassende WLAN-Glocke - und dessen künftige Applikationen vorstellte. Farkas betonte dabei die Bedeutung des Projekts für die Kommunikation zwischen Bürger und Stadtverwaltung sowie auch die Möglichkeiten als Forschungsumgebung für das CEIT Central European Institute of Technology und deren Partner, z.B. in der Entwicklung mobiler Dienste für die Betreuung älterer, gebrechlicher Menschen.

Die Überwindung des "Digital Divide"

Der Vortrag von DI Jozef Gacsal von INTEL Ungarn beleuchtete die in 13 Städten weltweit laufende INTEL-Initiative zum Aufbau von digitalen Städten. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Bedeutung von kostenlosen oder zumindest sehr kostengünstigen drahtlosen Datennetzwerken zur Überwindung des "Digital Divide", also der Problematik der drohenden Ausbildung von Zweidrittelgesellschaften, nämlich einerseits Menschen mit bzw. andererseits ohne Zugang zu wichtigen Informationen. Ebenfalls wichtiges Thema war die mögliche Einsparung von Kosten durch vereinfachte und elektronisch zugängige Verwaltungsdienste.

"Man muss immer in Bewegung sein, darf nie stehen bleiben und warten, dass etwas Neues passiert!"

Mit obigen Worten leitete DI Teppo Sulonen, Direktor der Abteilung Informationsmanagement der finnischen Großstadt Tampere, den Themenschwerpunkt "eCity-Programme" ein. In seiner Rede stellte er das von 2001 bis 2005 erfolgreich gelaufene Standortentwicklungsprogramm "eTampere" dar, innerhalb dessen von der Stadtverwaltung EUR 15 Mio. investiert wurden. Ein Großteil dieser Summe wurde dabei in Bildung sowie Forschung & Entwicklung investiert, unter anderem zum Aufbau einer neuen Forschungseinrichtung. Dies trug bei, Tampere zu einer Modellstadt der Informationsgesellschaft zu machen. Als Nachfolger von "eTampere" präsentierte Sulonen "Creative Tampere", ein Programm zum Aufbau einer Kreativindustrie sowie zur Förderung von Innovation, das von 2006 bis 2011 laufen wird.

Digital Györ

Dr. Rudolf Ottofi, Vizebürgermeister der ungarischen Stadt Györ zeigte in seiner Präsentation "Digital Györ", was zur Zeit östlich von Österreich an interessanten Projekten läuft. Ähnlich zu airNET Schwechat soll in der ungarischen Großstadt ein WLAN-Netz aufgebaut und eine Reihe mobiler Dienste entwickelt werden, z.B. im Bereich eGovernment, Sicherheit, Katastrophenwarndienst, Tourismus und öffentlicher Verkehr. Ottofi erwähnte dabei, dass erst der Zusammenbruch der früheren, veralteten Industrie nach dem politischen Wandel in Ungarn, diese Neupositionierung in Richtung Informationstechnologie möglich gemacht hatte.

eSchwechat.at - Schwechats Information Society Initiative

DI Helmut Paugger, Geschäftsführer von Innovation Consultancy präsentierte nachfolgend die Schwechater Information Society Initiative eSchwechat.at. Er ging dabei auf seine Vorredner ein, betonte die Bedeutung der Internationalisierung der städtischen Programme zum Aufbau von Informationsgesellschaften und lud beide Städte zur Kooperation mit Schwechat ein. Paugger strich die besondere Lage und Situation Schwechats, zwischen den Hauptstädten Wien und Bratislava gelegen, durchzogen von Verkehrsadern, den großen internationalen Flughafen im Ortsgebiet, als Wissensdrehscheibe und Ort für Innovation hervor. Er stellte weiters die große Bedeutung von Forschung & Entwicklung sowie hochwertiger Aus- und Weiterbildung für das Programm eSchwechat.at dar. Neben der Gründung des CEIT Central European Institute of Technology mit seinen beiden F&E-Töchtern CEIT ALANOVA und CEIT RALTEC wurden im Vorjahr und heuer auch wichtige Schritte zum Aufbau des Bildungsstandorts Schwechat eingeleitet: die CEIT Abend-HTL für Informationstechnologie sowie - neu - die CEIT University of Cooperative Education. All diese Projekte dienen dem Aufbau eines HighTech-Standorts Schwechat, der in den Bereichen eHealthcare/eHomecare/Ambient Assisted Living sowie Technologien der Informationsgesellschaft den Status eines international anerkannten Expertenzentrums erreichen soll.

ePrag - in Tschechien viel Neues

Die innovativen Schritte der tschechischen Hauptstadt Prag zum Aufbau einer Informationsgesellschaft stellte Jaroslaw Solz, IT Development Manager der Stadt Prag dem interessierten Publikum vor. Im Rahmen von ePrag erhalten in diesem Jahr die ersten 50.000 Bürger der Stadt eine City Smart Card, die neben der Bezahlung von Parkgebühren, den Tickets des öffentlichen Verkehrs und dem Zugang zu Bibliotheken künftig für eine Vielzahl weiterer Dienstleistungen nutzbar sein wird. Im Rahmen des Teilprojekts "Wireless Prag" sollen in einem ersten Schritt bis Ende des ersten Quartals 2008 ein Drittel des gesamte Stadtgebiets mit einem kommunalen WLAN-Netzwerk (Wifi-Mesh) überdeckt werden, um den Bürgern wie auch Touristen vereinfachten Zugang zu Informationen und Diensten, z.B. im Bereich eGovernment zu ermöglichen. Die Stadt Prag wird dazu EUR 3 Mio. investieren.

eGovernment vom Front End zum Back Office

Unter diesem Titel stellten DI Wolfgang Hiermann, Vizedirektor des Bereichs Informatik sowie Rainer Hörbe, Manager Competence Center eGovernment, beide BEKO Informatik & Engineering AG Ideen, aber auch Nutzungshemmnisse zum Themenschwerpunkt "eGovernment-Lösungen" dar. Als Hemmnisse zur Nutzung von eGovernment-Angeboten sahen Hiermann und Hörbe in erster Linie die Bevorzugung der persönlichen Kommunikation mit den Verwaltungsbediensteten gegenüber jener per Internet, Sicherheitsproblematiken aber auch das oftmalige Fehlen der notwendigen Skills zur Bedienung der Systeme wie den oftmaligen Mangel des sofortigen Feedbacks durch die Beamten. Dennoch nützen 84 % der Firmen und 54 % der Privaten eGovernment-Angebote. "eGovernment-Anwendungen sind nicht sexy - noch nicht!" wie DI Wolfgang Hiermann und Rainer Hörbe meinten. Sie schlugen dazu folgende Verbesserungen vor: Implementierung von State-of-the-art-Architekturen, Vereinfachung der Services, Cross-Domain Identity-Management sowie die Integration von eGovenment in andere Sektoren, wie z.B. eHealth oder eCommerce. Weiters wurde angeregt, die bestehenden Barrieren für ältere Menschen zu entfernen und die Bevölkerung allgemein in der Nutzung von eGovernment-Diensten zu schulen. Auch kostenlose Internet-Zugänge, z.B. über kommunale WLAN-Netze würden helfen, die Nutzungsraten zu steigern. Für den Standort Schwechat wurde innerhalb der Kooperation BEKO - eSchwechat.at daher die Schaffung einer Schwechat Card angeregt, die mehrere Services verknüpfen soll und mit einem Identity Management-System ausgestattet sein wird.

Podiumsdiskussion - Die Stimme des Publikums

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde das Publikum von Moderator Nigel Stonham, Chief Networking Officer von Vienna-Hub zu den zuvor präsentierten Informationen involviert.

Dr. Friedrich Bock, Querdenker und bis vor kurzem Obmann des Fachverbands Unternehmensberatung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Österreich stellte dabei den kausalen Zusammenhang von Innovation und Industriestädten her. Er meinte, dass es großteils immer die "alten" Industriestädte (und selten die Bürgerstädte) wären, die neue, innovative Ansätze und Wege, z.B. im Bereich der Informationsgesellschaft einschlagen würden. DI Manfred Schrenk, Geschäftsführer von CEIT ALANOVA gemeinnützige GmbH untermauerte dies mit den Beispielen Linz versus Salzburg sowie Schwechat versus Mödling. DI Helmut Paugger ergänzte, dass speziell am Standort Schwechat dabei auch noch die Situation als Verkehrsknoten, die auch als Wissensdrehscheibe dient, ergänzend wirken würde.

Das Schlusswort sprach Dr. Bock in Form eines Sechspunkte-Statements: Digitale Städte sind kein temporärer Hype, sie werden bleiben und wachsen. Nicht-digitale Städte werden dagegen an Einfluss, Wirtschaftskraft und Bevölkerung verlieren. Digitale Städte sollen stets kooperativ tätig sein: mit der Bevölkerung, den Unternehmen am Standort, Forschung & Entwicklung, den Weiterbildungseinrichtungen sowie den nationalen und regionalen Regierungen. Digitale Städte dürfen - neben den reinen eGovernment-Aspekten - nie den emotionalen Faktor vergessen, eine Identität stiftende City Card könnte dazu eine gute Idee sein. Digitale Städte müssen den Graben zwischen politischen Deklarationen und Wunschdenken auf der einen Seite sowie für die Bewohner erkennbar nützliche Applikationen auf der anderen Seite überbrücken. Und - Digitale Städte verlaufen Bottom-up, was sie von anderen IT-Programmen unterscheidet.

talk&match.IT wurde von Innovation Consultancy in Kooperation mit CEIT Central European Institute of Technology, CEIT ALANOVA | Institute of Urbanism, Transport, Environment & Information Society, der Fachgruppe Unternehmensberatung und IT der WKNÖ und ITBeurope im Rahmen der Schwechater Information Society Initiative eSchwechat.at veranstaltet. Der Event wurde von der Stadtgemeinde Schwechat und BEKO Engineering & Informatik AG gesponsert. Medienpartner ist die Fachzeitschrift Computerwelt.

Alle Präsentationen des Events können auf http://www.eSchwechat.at
im Bereich "Downloads" abgerufen werden.

DI Helmut Paugger vom Veranstalter Innovation Consultancy abschließend: "talk&match.IT "Digital Cities" hat einen sehr interessanten Querschnitt der europäischen Anstrengungen zum Aufbau einer Informations- und Wissensgesellschaft aufgezeigt. Vom Norden - eTampere - über den Osten - ePrag und Digital Györ - bis nach Österreich - eSchwechat.at. Mit dem Informations-Event und den zahlreich genutzten Matchmaking-Möglichkeiten ist es gelungen, Schwechat einmal mehr als Top-Adresse für Informationstechnologie in Österreich sowie als Treffpunkt der Branche in Mitteleuropa zu positionieren."

Weitere Informationen

Innovation Consultancy GmbH
eSchwechat.at - Programm-Management

Hr. DI Helmut Paugger

Am Concorde Park 2
A 2320 Schwechat, Österreich

T +43-1-903 60-10 00
F +43-1-903 60-10 09

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http://www.eSchwechat.at

(Ende)
Aussender: Innovation Consultancy GmbH - eSchwechat.at
Ansprechpartner: DI Helmut Paugger
Tel.: + 43 (0)1 903 60 - 10 00
E-Mail: h.paugger@innocon.at
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