Luther-Geburtshaus: Wiedereröffnung nach Millionen-Sanierung
Dauerausstellung mit 250 Exponaten rund um den berühmten Reformator
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Luther-Geburtshaus in Eisleben / Luthergedenkstätten |
Eisleben (pte021/07.03.2007/12:00) Mit einer neuen Dauerausstellung wird das weit über ein Jahr geschlossene Geburtshaus des berühmten Reformators Martin Luther (1483-1546) in Eisleben an diesem Freitag, dem 9. März, nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten wieder eröffnet. Das zum Welterbe der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) gehörende Gebäude in Sachsen-Anhalt kann sich künftig als modernes Besucherzentrum der Öffentlichkeit präsentieren. Durch einen Verbindungsbau zur benachbarten Armenfreischule erhöhte sich die Gesamtkapazität von 200 auf nun 700 Quadratmeter Fläche. Das 4,3 Mio. Euro teure Projekt wurde durch die Stiftung Luthergedenkstätten http://www.martinluther.de realisiert und von der Lutherstadt Eisleben und der Internationalen Bauausstellung "Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010" gefördert. Nach dem Festakt mit 250 Gästen aus dem In- und Ausland ist am Wochenende die Bevölkerung zum Rundgang sowie Informationsaustausch an zwei "Tagen der offenen Tür" geladen.
"Der Umgang mit Luther und seinen reformatorischen Ideen ist von zeitloser Bedeutung. Dabei geht es nicht nur um die 95 Thesen, sondern auch um zahlreiche Drucke, Münzen oder Grafiken. Diese einzigartigen Sammlungen und die erhaltenen Bauwerke legen ein spannendes Zeugnis über die Geschichte dieser Epoche ab", betont Stiftungsdirektor Stefan Rhein gegenüber pressetext. In diesem Jahr kann Rhein, der ein Team von 43 Mitarbeitern anführt, mit einem Etat von 2,4 Mio. Euro aus Mitteln des Bundes, des Landes, der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen und der Städte Wittenberg und Eisleben wirtschaften. Der Anteil der Eigeneinnahmen beträgt 25 Prozent. In der langfristigen Schau unter dem Titel "Von daher bin ich - Martin Luther und Eisleben" kommen rund 250 Exponate in 13 Räumen zum Einsatz. Diese geben spezielle Einblicke in die sozialen und politischen Verhältnisse, die Luthers Kindheit und Jugend geprägt haben. Darüber hinaus lassen sich die Frömmigkeit und besondere Spiritualität des Spätmittelalters eindrucksvoll nachskizzieren.
Dabei sind Luthers - zur Hälfte in lateinischer Sprache verfassten - Botschaften bei einem Abstand von fast 500 Jahren wahrlich nicht immer einfach zu verstehen. Denn das später zu Recht gerühmte Deutsch des Reformators besitzt mit unserer heutigen Ausdrucksweise nur noch wenig Gemeinsamkeiten. Das Geburtshaus Luthers war Mitte des 15. Jahrhunderts als bürgerliches Wohnhaus gebaut worden. Im Erdgeschoss besteht bis heute die ursprüngliche Raumaufteilung. 1689 vernichtete ein Brand das Haus. Die Stadt ließ das Gebäude restaurieren und richtete 1693 eine Gedenkstätte für Luther ein. Es ist damit eine der ältesten Einrichtungen dieser Art im deutschsprachigen Raum. Seit dem 19. Jahrhundert dient das Geburtshaus als Museum. Das Wirken Luthers hat im Vorjahr rund 77.000 Museumsbesucher in das Wittenberger Lutherhaus gelockt. Etwa 35 Prozent davon stammen aus dem Ausland, überwiegend aus den USA und den skandinavischen Ländern. Unter dem Dach der 1997 gegründeten Stiftung befinden sich neben dem Lutherhaus noch das Melanchthonhaus in Wittenberg sowie in Eisleben das Geburtshaus und das Sterbehaus des Reformators.
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