Therme Vals: Archaisches Steinbad zwischen Bausünden
Zumthor-Bau feiert zehnjähriges Jubiläum
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Therme Vals feiert zehnten Geburtstag (Foto: therme-vals.ch) |
Vals (pte003/14.12.2006/06:15) Die Therme Vals http://www.therme-vals.ch des Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor feiert heute, Donnerstag, ihr zehnjähriges Bestehen. Seit ihrer Eröffnung in der Graubündner Berggemeinde, die auch dem Mineralwasserhersteller Valser http://www.valser.ch als Produktionsstätte dient, hat das Bauwerk sowohl in Architektur- als auch Tourismus-Kreisen für grosses Aufsehen gesorgt. Einzigartige Berühmtheit erreichte der aus 60.000 Steinplatten erbaute Thermenkomplex unter anderem damit, dass das Gebäude bereits nach zwei Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde. Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum erscheint nun im Verlag Scheidegger & Spiess http://www.scheidegger-spiess.ch in Zusammenarbeit mit dem Architekten das erste Buch über Geschichte und Planung der Therme. Die Buchpräsentation findet übermorgen, Samstag, unter Anwesenheit von Peter Zumthor in Vals statt.
"Die Therme lässt nicht gleichgültig, entweder sie gefällt oder nicht. Das ist auch bei den Leuten im Ort so", meint Annalisa Zumthor, Direktorin der Hotel- und Thermenanlage "Therme Vals", im Gespräch mit pressetext. Ungeachtet persönlicher ästhetischer Vorlieben haben der Thermenneubau und die sukzessive Erneuerung des bestehenden Hotelkomplexes in den vergangenen Jahren für wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung gesorgt. Die Abwanderung junger Menschen in städtische Wohngebiete konnte gestoppt werden. Und auch die übrigen sechs Hotels sowie die Gastronomie des Dorfes laufen seit der Thermen-Neueröffnung wieder gut.
Stellt die aus Naturstein und grossen Beton- und Glasplatten errichtete Therme trotz oder gerade wegen ihrer kühnen Konstruktionsweise ein seltsam archaisch anmutendes Bauwerk in der Valser Naturlandschaft dar, verhält es sich mit dem etwas in die Jahre gekommenen Kurhotel anders. Da ein kompletter Neubau von Hotel und Therme aus finanziellen Gründen für die Gemeinde Vals als Eigentümer nicht in Frage kam, entschied sich die Hotelverwaltung zusammen mit Peter Zumthor zu einer Erneuerung des in den 60er-Jahren gebauten Hotels von innen heraus. So stattete Zumthor in der Zwischenzeit 39 Zimmer im Haupthaus mit bunten Möbeldesignerstücken des 20. Jahrhundert aus und unterzog auch die Empfangshalle sowie den Speisesaal und zwölf kleinere Zimmer im vorgelagerten Hotelgebäude einer kompletten Runderneuerung.
"Die Bausubstanz der bestehenden Hotelanlage ist sicherlich nicht besonders hochwertig. Im Gegensatz zu vielen alpinen Bauten, die vorgeben ein Chalet zu sein und doch einen Betonkern haben, handelt es sich dabei aber um reale Architektur. Es gibt nicht vor, mehr oder weniger zu sein, als es tatsächlich ist - ein Kurhotel eben", so die Direktorin. Nun arbeite man mit der bestehenden Substanz und versuche neue Akzente von innen einzubringen. "Das macht genauso viel Spass", so Annalisa Zumthor. Als positiv wertete sie zudem den Umstand, dass die unterschiedliche Zimmer- und Preisgestaltung über die Jahre zu einem äusserst gemischten Publikum geführt habe. In einem nächsten Schritt soll der Hotelkomplex in zwei Jahren um 30 bis 40 neue Zimmer in einem neuen Zubau erweitert werden. Für die Planung und Realisierung konnte erneut Peter Zumthor gewonnen werden.
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