Job Scheduling: UC4 will den Ton angeben
Flamm: "Müssen uns anstrengen, um den Großen Anteile abzujagen"
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Günther Flamm, Senior Vice President Global Sales and Services Organisation bei UC4 - Foto: uc4.at |
Wolfsgraben/Wien (pte003/04.11.2006/06:35) Der österreichische Spezialist für Job Scheduling UC4 http://www.uc4.at ist mit seiner Software UC4:global eigenen Angaben zufolge Technologieführer im Bereich Data Center Automation. Die zuletzt veröffentlichten Zahlen vom ersten Quartal des laufenden UC4-Geschäftsjahres wiesen einen Gesamtumsatz von 6,5 Mio. Euro aus. Das entspricht einem Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal. Neben dem anhaltenden Boom bei Lizenzgeschäften, die sich in Europa mehr als verdoppelt haben, sind es zunehmend Migrationsprojekte, die für wachsende Umsätze des niederösterreichischen Softwarehauses sorgen. Mit der Commerzbank konnte kürzlich ein weiteres großes Unternehmen am deutschen Markt gewonnen werden. pressetext sprach mit Günther Flamm, Senior Vice President Global Sales and Services Organisation bei UC4, über die weiteren Ziele und darüber, was Job Scheduling denn genau ist.
pressetext: Was ist Job Scheduling? Welche Probleme löst das System und wo wird es eingesetzt?
Flamm: Unsere Software UC4: global unterstützt Unternehmen bei der Steuerung von automatisieren IT-Prozessen, die im Umfeld von Sicherung im Datawarehouse ablaufen. All diese Firmen haben Daten in verschiedenen Applikationen auf unterschiedlichen Plattformen gespeichert. Diese müssen extrahiert, übersetzt sowie transportiert und anschließend in das Datenlager geladen werden. Dazu sind unzählige einzelne IT-Prozesse notwendig, die durchgeführt werden müssen. Die Synchronisation von all dem übernimmt unsere Software. Um es noch etwas praktischer auszudrücken: Eingesetzt wird unser System zur Automation im Rechenzentrum. Zum Teil gibt es dort Hunderte von Servern, die gesichert werden müssen. UC4 steuert diese Sicherungsjobs und stellt sicher, dass der programmierte Ablauf eingehalten wird, beispielsweise ein tägliches Backup der Rechner um 22 Uhr. Tritt dabei ein Problem auf, gibt das System Alarm und informiert die Verantwortlichen über den vorgefallenen Fehler. Gerade bei großen Anlagen und Rechnern ist es unbedingt notwendig, dass die Sicherung schnell, effizient sowie stabil durchgeführt wird und Applikationen sowie Daten regelmäßig gespeichert werden. Genau diese Prozesse steuern wir.
pressetext: UC4-Gründer Franz Beranek meinte vergangenes Jahr, dass 20 Prozent Wachstum nachhaltig möglich wären (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050915018 ). Ist das noch immer so?
Flamm: Ja, dahinter stehen wir noch. Die 20 Prozent sind in unserem Businessplan nach wie vor eingeplant und wir sind derzeit auch voll auf Kurs. Die Geschäfte entwickeln sich bislang sehr gut und ich bin zuversichtlich, dass wir die äußerst positiven Zahlen auch am Ende des Jahres noch halten können.
pressetext: Wo erzielt UC4 diese Wachstumsraten?
Flamm: Am stärksten wachsen wir derzeit in den Vereinigten Staaten und in Nordeuropa.
pressetext: Wie sieht es auf dem Ostmarkt aus?
Flamm: Der Boom im Osten wird noch zwei bis drei Jahre auf sich warten lassen. Die neuen Applikationen werden in diesen Ländern soeben implementiert. Für die Automation sind diese Märkte jedoch noch nicht reif genug, denn das kommt erfahrungsgemäß immer einige Jahre später. Zwar sind wir in Tschechien, Polen, Türkei und in Israel schon vertreten, jedoch sind das noch nicht die boomenden Märkte.
pressetext: Haben sie in ihrem Geschäftsumfeld mit starker Konkurrenz zu kämpfen oder ist genug für alle da?
Flamm: Konkurrenz gibt es natürlich. Insgesamt sollen sich laut Gartner Group 50 bis 60 Firmen am Markt tummeln. Davon sind sieben oder acht wirklich relevant. Hauptsächlich agieren die Unternehmen in Europa und den USA. Nach den drei Großen IBM, CA und BMC findet man im Ranking schon UC4. Generell würde ich sagen, dass bei einem Wachstum von zehn Prozent genug für alle Unternehmen da ist. Da wir jedoch stärker wachsen wollen, müssen wir uns dahingehend anstrengen, den Großen Anteile abzujagen. Ein wichtiges Thema ist dabei Konsolidierung. So gibt es Unternehmen, die aktuell noch mehrere Scheduler haben, aber auf einen konsolidieren wollen. Hier sehen wir unsere Stärken und wollen den Ton angeben.
pressetext: Ist der Markt denn schon derart gesättigt, dass es notwendig ist, der Konkurrenz Marktanteile abzunehmen?
Flamm: Wir haben sehr viele Großkunden, die auch schon Scheduling-Systeme im Einsatz haben. So läuft beispielsweise am IBM-Mainframe eine vorhandene Lösung, auf UNIX- und Windows-Seite ist jedoch noch nichts im Einsatz. Wir decken mit unserem System dann diesen Teil ab, wollen aber mittelfristig natürlich auch den Mainframe mitsteuern. Das ist besser für den Kunden, weil somit Kosten gespart werden können. Natürlich ist es auch besser für uns.
pressetext: Im Frühjahr wurde die Mehrheit von UC4 von der Carlyle Group übernommen. Was waren die Gründe dafür?
Flamm: Unsere Heimmärkte sind derzeit Deutschland, Österreich und Schweiz. Hier sind wir stark, haben große Marktanteile und sehen uns als Big Player. Wir wollen jedoch wachsen und um die Lösung am Markt zu platzieren reicht es nicht, sie ins Internet zu stellen und zu sagen: Hier sind wir sehr gut! Dazu braucht man einen große Vertriebsorganisation, die uns hilft, unsere Produkte beim Kunden zu präsentieren, eine Testinstallation vor Ort herzuzeigen und unser System am Ende auch zu verkaufen. Dazu muss man vor Ort beim Kunden sein und braucht Niederlassungen in den jeweiligen Ländern. Hier kam die Carlyle Group ins Spiel, die uns den finanziellen Backbone gibt, damit wir so auftreten können, wie wir uns das vorstellen. Als UC4 alleine wären wir zwar nach wie vor sehr stark im deutschsprachigen Raum, aber es hätte fünf bis sechs Jahre gedauert, auch in Amerika oder Nordeuropa die Nummer eins zu werden. Mit einem Unternehmen wie Carlyle werden wir dieses Ziel früher erreichen.
pressetext: Ist ein Rückkauf denkbar?
Flamm: Theoretisch ja, praktisch aber nicht. Derzeit ist unser Ziel, der bevorzugte Job Scheduler am Markt zu werden. Dazu brauchen wir einen starken Partner wie Carlyle. Aus meiner Sicht ist es die absolut richtige Entscheidung gewesen.
pressetext: Vielen Dank für das Gespräch.
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