pte20060530001 in Leben

Erstes Fernsehmuseum als Dauerheimat und Präsenzbibliothek

Stiftung Deutsche Kinemathek widmet sich ab 1. Juni der TV-Alltagskultur


Berlin (pte001/30.05.2006/06:05) Mit der Eröffnung des ersten deutschen Fernsehmuseums am Donnerstag (1. Juni) in Berlin erhält das faszinierende Medium aus der Alltagskultur der heutigen Gesellschaft eine dauerhafte Heimat. Das von der Stiftung Deutsche Kinemathek http://www.deutsche-kinemathek.de realisierte Großprojekt in den großzügigen Räumlichkeiten im "Sony Center" am Potsdamer Platz versteht sich als Präsenzbibliothek, die unter anderem repräsentative Sendungen der zahlreichen Programmsparten von preisgekrönten Produktionen bis unvergessenen Live-Shows zeigt. Zur Zeitreise durch die bewegten Bilder gehören neben Filmen und Unterhaltungsformaten auch Politik und Zeitgeschehen wie der Nachrichtenklassiker "Tagesschau" sowie das TV-Angebot im digitalen Zeitalter.

Die Finanzierung des Fernsehmuseums (Baubeginn: Juli 2005) wurde aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) getragen. Einen Großteil des geschätzten Jahresbudgets von einer Million Euro übernimmt der Sponsor Veolia Wasser GmbH. Dazu kommt die Unterstützung vom Senat für Kultur und Wissenschaft des Landes Berlin und die Förderung von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Die Fernsehsender selbst halten sich nach Informationen von "TV Spielfilm" allerdings stark zurück - die ARD beteiligte sich demnach mit 60.000 Euro, das ZDF noch mit 40.000 Euro, und die privaten Senderfamilien öffneten ihre Schatullen erst gar nicht.

"Das Fernsehmuseum strebt nicht danach, durch ein etwa lückenloses Archiv zu glänzen. Es wird stattdessen ein lebendiges Forum der Geschichte und Gegenwart des Fernsehens sein, wobei das schon bestehende Filmhaus in idealer Weise komplettiert wird", erläuterte Pressesprecherin Sabine Sasse gegenüber pressetext.

Die Verantwortlichen um Peter Paul Kubitz, Programmdirektor Fernsehen, wollen den Besuchern eine klare Aufteilung bieten. So gibt es einerseits die ständige Ausstellung zur Fernsehprogrammgeschichte in West und Ost mit medienpolitischen Hintergründen von 1952 bis heute. Über eine Wendeltreppe geht es zur Programmgalerie, in der eine Auswahl deutscher Fernseh- und Radiosendungen der letzten 50 Jahre individuell - und nach Wunsch auch in voller Länge - abgerufen werden kann. Schließlich sind Sonderausstellungen vorgesehen, in denen sich das Museum mit einzelnen Themenschwerpunkten zur Programmgeschichte und Programmgegenwart befassen wird. In diesem Jahr stehen "Tor!", eine bis 30. Juli anberaumte Fernseh-Revue zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, und "Die Politiker", ein kritischer Rückblick auf die Darstellung und Inszenierung von Politik im Fernsehen, auf dem Plan.

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