pte20051223009 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Nachrichten aus der Vergangenheit

FutureMe.org schickt E-Mails in die Zukunft


New York (pte009/23.12.2005/10:15) Die US-Webseite FutureMe.org http://www.futureme.org bietet ein Service, mit dem man sich selbst in der Zukunft E-Mails schicken kann. Bis zu 30 Jahren in der Zukunft können sich Surfer ihre heutigen Gedanken wieder in Erinnerung rufen oder sich dann fragen, ob sie ihre Vorsätze realisiert haben. "Wir möchten, dass Menschen über ihre Zukunft, ihre Träume und Ängste nachdenken. Mit dem Service möchten wir das ernsthafte Grübeln über sich selbst ermöglichen", sagte einer der Macher der Seite, Matt Sly.

Paul Saffo, Zukunftsforscher am Institute of Future im kalifornischen Palo Alto, erklärte, dass Menschen schon immer Dinge in die Zukunft übermitteln wollten. "Auf gewisse Weise ist es ein Statement von Optimismus", zitierte das US-Nachrichtenportal Redorbit den Forscher. Die meisten E-Mails werden für den Zeitraum von drei Jahren geschrieben, erklärte Sly, und beinhalten zumeist zwei Hauptthemen: Sie erzählen, was die Person gerade eben tut und fragen, ob sich die Person die eigenen Sehnsüchte erfüllt hat. "Dabei ist der angeschlagene Ton in den Nachrichten nicht immer freundlich", so Sly. "Zumeist heißt es: Beweg deinen faulen Hintern."

Saffo selbst hält wenig von dem Service und meint, es sei traurig und unheimlich. "Manchmal ist es besser die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Man muss vorsichtig sein, dass man sich zwei Jahrzehnte später nicht in eine gewaltige Verlegenheit bringt", so der Zukunftsforscher. "Wollen Sie wirklich daran erinnert werden, dass sie einmal dachten ABBA wäre cool?"

Über 150.000 E-Mails wurden bereits geschrieben und in die Zukunft gesendet. Unter ihnen befinden sich auch einige die öffentlich zugänglich sind, wobei allerdings der Empfänger namenlos bleibt. Von Jux-E-Mails von Schülern bis zu ernst gemeinten Texten, die von Erwachsenen verfasst wurden und alles andere als Scherze sind, findet sich auf der Seite unterschiedliches. "Ich hoffe, du hast gelernt Verantwortung für deine Taten zu übernehmen", schreibt einer. "Hoffentlich hast du dich ein bisschen verändert." Ein wenig scherzhaft ein anderer: "Vermisst du ein Auge? Wenn ja, dann tut es mir leid". Ein vorsichtiger Optimist fasst sich kurz: "Ich hoffe, du bist noch am Leben."

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