pte20050914032 in Business

Ertragspotenziale im Private-Banking-Sektor wenig genützt

Studie kritisiert eindimensionale Ansätze klassischer Privatbanken


Frankfurt (pte032/14.09.2005/14:10) Laut einer gestern, Dienstag, in Frankfurt veröffentlichten Studie der Beratungsfirma zeb/rolfes.schierenbeck.associates http://www.zeb.de schöpfen klassische Privatbanken Ertragspotenziale im wachsenden Private-Banking-Bereich immer noch ungenügend aus. "Der Zuwachs an sehr vermögenden Privatkunden, den High Net Worth Indviduals (HNWI), wird bis 2007 in Deutschland jährlich acht bis neun Prozent ausmachen. Gleichzeitig werden bis 2010 etwa zwei Bio. Euro an Erbschaftsvolumen umgeschichtet", so zeb-Finanzexperte Andre Ehlerding gegenüber pressetext. Die klassische Vermögensanlage (Aktien, Renten und Investmentfonds) werde den Anforderungen und komplexen Vermögensverhältnissen jener Kunden nicht mehr gerecht, so Ehlerding: "Klassische Privatbanken müssen ihr Leistungsangebot auf Vorsorge- und Finanzierungsprodukte ausweiten, um Privatkunden langfristig zu binden."

Weitere Verbesserungspotenziale sieht die Studie besonders bei der Kundenberatung. Angesichts des steigenden Wettbewerbdruckes durch die in den Private-Banking-Markt drängenden Auslandsbanken und Sparkassen müsse hier das Credo "ganzheitliche und individuelle Beratung" lauten, so Ehlerding weiter: "Die Zielgruppe der 'Reichen' ist überaus heterogen und durch herkömmliche Merkmale kaum zu fassen. Nur eine integrierte Vertriebsplattform aus professioneller Beratung, Flexibilität in der Preis-Leistungsgestaltung sowie technologischer Unterstützung der Beratungs- und Serviceprozesse schafft für Berater und Kunden einen Mehrwert."

Der Erkenntnisprozess, dass hier neue Wege begangen werden müssten, habe sicherlich längst begonnen. Die Umsetzung des mehrdimensionalen Ansatzes, der Finanzierungs- und Vorsorgeprodukte mit Wertpapieranlagen gezielt und auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten kombiniere, sei teilweise aber immer noch mangelhaft, so Ehlerding gegenüber pressetext.

Vertreter namhafter Privatbanken fühlten sich heute, Mittwoch, von der in der Studie vorgebrachten Kritik nicht angesprochen. Ein Unternehmenssprecher der Privatbank Sal. Oppenheim http://www.oppenheim.de bekräftigte gegenüber pressetext, dass das Bankhaus im Bereich der Private-Banking-Kunden ohnehin einen komplexen und ganzheitlichen Beratungs- und Betreuungsansatz verfolge, der längst nicht mehr ausschließlich auf die klassische Kapitalanlage vertraue. Das Unternehmen beschäftige sich seit vielen Jahren mit der langfristig angelegten Betreuung und Beratung seiner Kunden. Der starke Anstieg des von Sal. Oppenheim derzeit betreuten Vermögensvolumen auf 120 Mrd. Euro spreche demnach für sich, so der Unternehmenssprecher.

Auch Manfred Bruhn, Privatkundengeschäftsleiter der M. M. Warburg & CO http://www.mmwarburg.com ist überzeugt, dass sein Unternehmen auf geänderte Kundenanforderungen längst reagiert hat: "Angesichts der komplexen individuellen Bedürfnisse der Kunden kann man im Bereich des Private Bankings nicht von einer eingeschweißten Konzeption ausgehen." Das Unternehmen versuche daher mit individuell abgestimmten Produktpaketen aus unterschiedlichen Bereichen wie Immobilien, Versicherungen oder Hypotheken den Bedürfnissen seiner gehobenen Kunden gerecht zu werden. Die in den letzten 5 bis 10 Jahren auffallend stark gestiegene Finanzkenntnis der Kunden erfordere darüber hinaus eine umso qualifiziertere persönliche Kundenbetreuung, so Bruhn gegenüber pressetext abschließend, der davon ausgeht, dass sein Unternehmen dieser Anforderung bestens nachkomme.

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