Pharmig: "Wachstumsmarkt kaputtgespart"
Pharma-Firmen: für 2005 nur noch geringe Umsatzzuwächse von 0,3 Prozent
Wien (pts013/04.03.2005/10:58) "Wir haben es in Österreich geschafft, einen der letzten funktionierenden Wachstumsmärkte kaputtzusparen", erklärt Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig, des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs. Dass das nicht ohne Folgen für die rund 10.000 Beschäftigten der österreichischen Pharma-Industrie und den Wirtschaftsstandort Österreich bleiben werde, sei klar. Davon betroffen, so Huber, wären aber in erster Linie die Patienten. Denn mit 14 Prozent unter dem EU-Schnitt sei hierzulande das Preisniveau für Medikamente so niedrig, dass viele moderne Arzneimittel überhaupt nicht mehr in Österreich auf den Markt kämen. Der Generalsekretär der Pharmig: "Doch der Politik sind die Patienten offenbar egal. Was zählt, ist allein das Diktat des Sparstifts."
Tatsächlich sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Im Januar diesen Jahres mussten Österreichs Pharma-Unternehmen - auch bedingt durch das Chaos rund um die Chefarztpflicht - ein Umsatzminus von sechs Prozent hinnehmen. Im Februar steht am Ende der Bilanzen eine Null. "Insgesamt", prognostiziert der Generalsekretär der Pharmig, "rechnen wir 2005 mit nur geringen Umsatzzuwächsen von 0,3 Prozent, das heißt, wir haben es mit einer Stagnation zu tun. Für Österreich, immerhin eines der reichsten Länder der Welt, ist das ein Armutszeugnis. Wenn das so weiter geht, sind wir bei der Versorgung der Patienten mit neuen Medikamenten bald ein Entwicklungsland."
Grund für die dramatischen Umsatzeinbrüche der heimischen Pharma-Firmen ist das Arzneimittelsparpaket der Regierung. Erklärtes Ziel sei es gewesen, das jährliche Umsatzwachstum bei Medikamenten bei drei bis vier Prozent einzubremsen, "doch über dieses Ziel ist man längst weit hinausgeschossen. Die Auswirkungen des Sparpakets sind so dramatisch, dass vor allem kleine, heimische Unternehmen existenziell bedroht sind", betont Huber. Noch schlimmer seien allerdings die Folgen des Sparpakets für die Patienten. Der Pharmig-Chef: "Nur noch 24 Prozent aller zugelassenen Medikamente werden überhaupt von den Krankenkassen erstattet. Das heißt, allein wohlhabende Patienten können moderne Medikamente bekommen, wenn sie sie selbst bezahlen. Die Verantwortung für diese bedenkliche Entwicklung trägt die Politik."
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