pts20041208016 Politik/Recht, Umwelt/Energie

Gewerbeverein: EVUs sollen Stromkunden ÖSL-Kosten refundieren.

ÖSL zeigte, dass dort zu viel abbaubare Managementkapazität vorhanden ist!


Wien (pts016/08.12.2004/20:36) Hundertschaften aus den Führungsriegen der ostösterreichischen Elektroversorgungsunternehmen haben nun Jahre lang am Mega-Flop der Strombranche gebastelt - und dabei offensichtlich ihre Kernaufgaben vernachlässigt. Bekanntlich wurde ja bisher kein Stromcapo geklont. Für das unsinnige - bewusst gegen Österreichs Volkswirtschaft gerichtete - Quasimonopol Österreichische Stromlösung (ÖSL) wurden Brüsselinterventionen, interne Sitzungen und strategische Papiere in hunderten Mannjahreskapazitäten abgearbeitet. Nun sollen deren Kosten von den beteiligten Stromversorgern den Kunden refundiert werden - fordert der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Gerade der ÖGV, der als einzige Wirtschaftsinteressensvertretung um die freiwillig bezahlten Beiträge seiner Mitglieder ÖSL bekämpfte, fordert, dass künftig auf den Stromrechungen den Kunden ein ÖSL-Bonus gut geschrieben wird. Immerhin ist ja gerade auf einer solchen Faktura bis hin zum KWK-Zuschlag jede Peanuts-Position klein kariert vermerkt.
Die ÖSL-Partner haben Transaktionskosten im Ausmaß von hunderten Millionen EUR bewusst in den Sand gesetzt. Die von Coase und Williamson entwickelte - schon Jahrhunderte davor von Machiavelli vorgezeichnete - Transaktionskostentheorie geht davon aus, dass "Menschen begrenzt rational und mit List für ihren Vorteil agieren.^3 Zutreffender könnte man die Geldverbrennungsaktion der ÖSL-Partner nicht beschreiben. Und Transaktionskosten sind hier wahrlich in hohem Maße angehäuft worden.

Die ÖSLer sollen nun für ihre eigenen Fehlern zahlen. ÖSL - an der sie jahrelang gearbeitet haben - muss auf den Stromrechnungen ihren Niederschlag finden. In Form von drastischen Preisreduktionen.

Grundsätzlich bleibt aber für jeden Stromkunden doch die Frage offen: Wenn monopolartige, parteipolitisch unterwanderte Elektroversorgungsunternehmen derart übermäßige Managementkapazität haben, um sie in unsinnige Projekte zu stecken, warum dann nicht ein massiver Personalabbau in den Managementetagen vorgenommen wird?

Aber in Zeiten, wo Jung-Politruks und deren Schutzbefohlene nur mehr als Vertragsbedienstete in den öffentlichen Dienst eintreten können, soll man doch noch geschützte Werkstätten für diese Spezies aufrecht erhalten! Sie machen sich ja wirklich nur auf der Stromrechnung bemerkbar!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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