pts20040919001 Politik/Recht, Auto/Verkehr

Gewerbeverein: Bei Dienstautos ist Fairness ansatzweise in Sicht!

Bisher waren Politiker (nicht nur) beim Dienstwagen sicherer als normale Mensche


Wien (pts001/19.09.2004/20:53) Bekanntlich teilt sich Österreich in zwei Klassen von Menschen: Politiker und solche die dieser Berufung nicht nachkommen. Jetzt scheint die starre Ansicht der Finanzverwaltung doch ins Wanken zu geraten. Unternehmer sind auch Menschen und haben das Recht, auf ihren langen Dienstreisen ein der Sicherheit und dem Komfort entsprechendes Dienstfahrzeug zu benützen. Ein unabhängiger Finanzsenat (UFS) hat jedenfalls so entschieden - der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) begrüßt diesen Denkanstoß für die Finanzverwaltung.

Nach derzeitiger Ansicht der Finanzverwaltung können Anschaffungskosten über 34.000 EUR für einen betrieblich genutzten Pkw steuerlich nicht geltend gemacht werden. Auch alle mit diesem Pkw zusammenhängenden Kosten (Treibstoff, Versicherung, Reparaturen etc.) sind nur anteilig abschreibbar. Diese Grenze ist seit vielen Jahren unverändert. Nun besteht aber berechtigte Hoffnung, dass Bewegung in diese Problematik kommt: Ein österreichischer unabhängiger Finanzsenat hat kürzlich entschieden, dass die sogenannte "Luxustangente" für einen betrieblichen Pkw keine starre Wertgrenze darstellen darf, sondern dass die ursprünglichen 34.000 EUR bezogen auf das Anschaffungsjahr entsprechend wertzusichern sind. Für 2004 ergibt sich somit eine Anschaffungsgrenze von rund 40.600 EUR. Inwieweit die Finanzverwaltung dieser Entscheidung folgt, bleibt abzuwarten, in einem Rechtsmittelverfahren hätte aber jeder Unternehmer jetzt sehr gute Chancen auf eine positive Erledigung!

Dass selbst bei positivem Entscheid im Finanzverfahren doch noch die Politiker massiv privilegiert bleiben, versteht sich von selbst. Mit Wirkung vom 1.1.2003 entschieden sie für sich selbst, die bis dahin geltende Hubraumbeschränkung für ihre Dienstautos abzuschaffen und vor allem keine preislichen oder anderen Grenzen anzuerkennen. In der nach oben offenen Dienstwagenskala bleibt somit politischer Anstand das einzige Limit, das davon abhalten könnte, sich als Politiker auf Kosten des Steuerzahlers einen Bugatti EB 16.4 Veyron zum stolzen Neupreis von einer Million EUR zuzulegen!

Bleibt doch noch ein "kleiner" Unterschied zwischen normalen Menschen und Politikern!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01/587 36 3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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