pts20040305018 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Pharmig: Verbesserte Kinder-Medizin muss bei Pharma-Forschung ansetzen

Schnellerer und leichterer Zugang zu innovativen Medikamenten gefordert


Wien (pts018/05.03.2004/11:49) "Wenn die Medizin mehr auf die Bedürfnisse von Kindern eingehen soll, muss man zuerst die Pharma-Forschung stärken", so reagiert Erhard P. Geisler, Geschäftsführer der Pharmig, Vereinigung pharmazeutischer Unternehmen, auf die jüngsten Aussagen von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. Die Gesundheitsministerin hatte Mittwoch kritisiert, dass die Medizin immer noch "zu wenig Wert auf Bedürfnisse von Kindern" lege und hier Nachholbedarf geortet. "Grundsätzlich ist das ein richtiger und guter Ansatz, den wir auch unterstützen", so Geisler über den Vorstoß von Rauch-Kallat. "Nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass es eine verbesserte Kinder-Medizin ohne eine Stärkung der Pharma-Forschung nicht geben kann." Ein Appell an die Ärzte sei daher zu wenig. Denn nur innovative Medikamente, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind, würden auch einen therapeutischen Erfolg
gewährleisten.

Das Problem dabei: Klinische Forschung bei Kindern ist sehr viel kostspieliger als Pharma-Forschung bei Erwachsenen, da ungleich strengere Sicherheitsauflagen gelten. "Man kann aber nicht auf der einen Seite ein Arzneimittelsparpaket nach dem anderen beschließen und auf der anderen Seite eine Qualitätssteigerung bei der klinischen Forschung seitens der Pharma-Industrie verlangen", bringt es Hubert Dreßler, Chef von Aventis Österreich und Pharmig-Vorstand, auf den Punkt. Schon jetzt investierten Pharma-Unternehmen zwischen zwölf und 17 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Eine weitere Steigerung der Forschungsausgaben sei in Österreich unter den derzeitigen Bedingungen aber nicht möglich.

Die Pharmig sieht daher nur einen Ausweg: "Man muss sich fragen, ob das derzeitige Subventions-System zielführend ist", meint Pharmig-Chef Geisler. "Statt einmalig eine hohe Summe in irgendein Projekt zu pumpen, wäre es aus unserer Sicht viel sinnvoller, den Zugang zu innovativen Medikamenten massiv zu erleichtern. Nur dann steht auch wieder Geld für weitere, speziell an den Bedürfnissen von Kindern orientierte Pharma-Forschung zur Verfügung."

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