pte20030310052 in Leben

Fettreiche Nahrung gegen Epilepsie bei Kindern

Ketogene Diät verspricht erste Erfolge


London (pte052/10.03.2003/17:05) Eine stark fetthaltige Diät hat nach Angaben britischer Ärzte dazu geführt, dass epileptische Kinder weniger heftige Anfälle erleiden, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk heute, Montag. Eine so genannte ketogene Diät mit wenigen Kohlehydraten hat nach Angaben der Mediziner des Great Ormond Street Hospital (GOSH) http://www.gosh.nhs.uk bessere Wirkung als Medikamente.

Die Mediziner des GOSH haben bei ihren dreimonatigen Untersuchungen zumindest einen 50-prozentigen Erfolg mit der neuen Methode erreicht. Bei den 14 Kindern, die für drei Monate im Krankenhaus nach der ketogenen Diät lebten, ließen die Anfälle zumindest um 50 Prozent nach. In vier Fällen gab es sogar einen Rückgang der Anfälle um 75 Prozent. Auch die Eltern der Kinder berichteten über die Erfolge.

Die Mediziner untersuchten zwei verschiedene Arten der ketogenen Diät: Einem Teil der Kinder wurde Nahrung, die reich an fetthaltigen Milchprodukten, Butter und Ölen war, verabreicht. Die anderen erhielten eine relativ ausgewogene Nahrung allerdings zusätzlich Präparate mit mittelkettigen Fettsäuren. "Die früheren Erkenntnisse dieser und anderer Studien ergaben deutlich, dass diese Diät tatsächlich positive Auswirkungen auf die Zahl der epileptischen Anfälle hat", so Helen Cross, Fachärztin für Pädiatrie am GOSH. Die Medizinerin räumt ein, dass es bisher allerdings unklar sei, ob und welche Auswirkungen die beiden Diättypen in einem größeren Umfeld haben würden. Die Diät könnte, so Cross, bedeuten, dass die Kinder auf große Mengen von Medikamenten verzichten könnten. "Es fehlt in der Untersuchungen eine größere Anzahl von Diät-Experten, die die tatsächlichen Unterschiede genau erarbeiten", so die Expertin. Bei vielen Kindern wirke diese Art von Diät positiv, bei einigen versage sie allerdings. Die Medizinerin rät aber allen Eltern eine solche Ernährungsumstellung nur mit Medizinern und erfahrenen Diät-Experten durchzuführen.

Die Forscher wollen in weiteren großangelegten Studien mehr Erkenntnisse über die Diät erfahren. Nur so könne eine allgemeingültige Behandlungsmethode entwickelt werden. Davon sollen auch Eltern von Kindern, die an einer Medikamenten-resistenten Form der Epilepsie leiden, profitieren.

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