"Da Vinci" operiert am AKH-Wien
Endoskopische Herzoperationen bei Koronarerkrankungen möglich
Wien (pte015/24.01.2003/11:30) Seit heute, Freitag, operiert der erste Operations-Roboter auch am Wiener Allgemeinen Krankenhaus AKH http://www.akh-wien.ac.at . Die Anschaffungskosten für den Operations-Roboter "da Vinci" betrugen rund 1,2 Mio. Euro. Die Kosten für die Adaptierung des Operationssaales in der Höhe von mehr als 400.000 Euro werden vom Unternehmer Karl Wlaschek übernommen. Das neue Gerät soll insbesondere bei Herzerkrankungen für einen raschen und problemlosen Eingriff sorgen.
"Der Operations-Roboter da Vinci eröffnet für die Herzchirurgie neue Dimensionen", so Ernst Wolner, Leiter der Klinischen Abteilung für Herz-Thorax-Chirurgie. "Mit dem neuen Operationsroboter da Vinci können in Zukunft Herzoperationen minimal invasiv, also ohne großräumige Öffnung des Brustkorbes durchgeführt werden. Vor allem Patienten mit Koronarerkrankungen (Erkrankungen der Herzkranzgefäße) sollen zukünftig endoskopisch operiert werden", so der Mediziner. Der Chirurg sitzt dabei an der Konsole des Roboters in unmittelbarer Nähe des Patienten. Die Bewegungen des Chirurgen werden vom Roboter auf die Manipulationsarme, die seitlich in den Patienten eingebracht wurden, übertragen.
Die Operation mittels OP-Roboter bedeutet auch für den Chirurgen eine große Umstellung. "So ist es zur Sicherheit der Patienten erforderlich die ersten Operationen nicht ausschließlich sondern nur teilweise mit Hilfe des Roboters durchzuführen", so der Herzchirurg Wilfried Wisser. Zehn Patienten mit koronarer Herzkrankheit wurden im AKH bereits mit dem Roboter operiert. "Als Anfang wurde bei den ersten Patienten lediglich die Brustwandarterie (Arteria Mammaria) mittels Roboter von der Brustwand abgelöst. Die weiteren Operationsschritte wurden dann herkömmlich, also ohne Mitwirkung des Roboters durchgeführt. Als nächster Schritt wurde nicht nur die Brustwandarterie sondern auch das erkrankte, eingeengte große Herzkranzgefäß mittels Roboter geöffnet und mit der Brustwandarterie als Bypass verbunden", erklärt der Spezialist. Ziel der Roboter-Herzchirurgie sei eine komplette endoskopische Bypass-Operation am schlagenden Herzen.
Die Operation mittels OP-Roboter hat im Gegensatz zur herkömmlichen Herzoperation auch noch andere Vorteile: Die Infektionsgefahr für die Patienten wird durch den minimal invasiven Eingriff wesentlich verringert. "Außerdem verkürzt sich der postoperative Aufenthalt auf der Intensivstation auf wenige Tage und die Patienten sind wesentlich früher wieder belastbar", so der Spezialist. Für den Chirurgen bietet der OP-Roboter eine dreidimensionale optische Auflösung. Leichtes Zittern der Hände kann mittels Roboter ausgefiltert werden.
Der Operations-Roboter "da Vinci" soll in Zukunft im AKH aber auch von anderen Abteilungen wie etwa der Urologie genutzt werden.
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