Gruber: "HP mit neuer Form des Reportings"
Jahresergebnis mit rückläufigem Auftragsvolumen
Wien (pte009/20.12.2002/10:35) Die Fusion von Hewlett-Packard und Compaq ist in Österreich seit 30. November formal-juristisch vollzogen. Die organisatorische Zusammenführung war sogar schon Ende Juli abgeschlossen, erklärte Wolfgang Gruber, Geschäftsführer von HP Österreich, im ptv-Interview. Obwohl in den entscheidenden Positionen ein Überhang von HP-Mitarbeitern zu verzeichnen ist, will Gruber nicht von einer Übernahme, sondern nur von einer Fusion sprechen. Gruber: "Wir haben ein positives Feedback von Mitarbeitern aller Seiten bekommen." http://www.hp.com/country/at/ger/welcome.html
Da der Konzern in Österreich keine Produktionsstätten hat, waren die Synergieeffekte auf personelle Einsparungen in der Organisation beschränkt. Derzeit sind 840 Mitarbeiter für HP Österreich tätig, 50 weniger als vor der Fusion. Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das mit 31. Oktober endet, wurde in Österreich ein Auftragsvolumen von 560,6 Mio. Euro verbucht, vier Prozent weniger als im Vorjahr (583 Mio. Euro).
Dass HP nur das Auftragsvolumen aber keine Umsatzzahlen bekannt gibt, begründet Gruber mit einer neuen Form des Reportings, das den grenzüberschreitenden Lieferungen und Leistungen des Konzerns besser gerecht wird: "Im neuen europäischen Setup ist es eine Realität, dass Warenflüsse immer internationaler werden, nicht nur bei HP. Große Distributoren haben seit Jahren große zentrale Warenlager. Das trifft auch auf HP zu. Wir haben ein System, in dem oft Waren von Deutschland direkt nach Österreich geliefert werden. Damit wird der Umsatz in Deutschland gemacht, aber der Auftrag kommt aus Österreich. Der Auftragsbestand ist daher aussagekräftiger."
Bedeckt hält sich Gruber bei der Frage nach der Ertragslage: "Für Österreich kann ich das nicht kommentieren. Sie können davon ausgehen, dass das letzte Jahr schwierig war, aber dass wir in etwa das Ergebnis des Vorjahres halten können."
Vor wenigen Wochen ist die erste Image-Kampagne seit der Fusion von HP und Compaq angelaufen. Die Dachmarke HP wird die Markentstrategie des Konzerns prägen. "Daneben gibt es aber 400 Subbrands, davon einige, wo wir Compaq weiter verwenden werden, insbesondere im Consumerbereich". So wurde etwa im Sommer eine Verschränkung der PocketPCs HP Jornada und iPAQ vorgenommen. Im Druckerbereich bleibt HP dominant. Der HP-Marktanteil bei Druckern liegt laut GfK-Studie in Österreich bei 62 Prozent. Gruber sieht das künftige Potenzial aber nicht im "engen Segment der Bürodrucker", sondern im Highend-Bereich und im Digitaldruck.
Langfristige Ziele verfolgt HP mit der Beteiligung am Forschungsprojekt "openlab" des Europäischen Kernforschungszentrums CERN in Genf. Insgesamt vier Mrd. Dollar steckt der Konzern jährlich in F&E, wobei das Geld nicht nur in die Produktentwicklung geht, sondern zum Teil auch in die Grundlagenforschung. Gruber: "Die Frage ist, wie die nächste Generation nach der Verwendung von Leiterbahnen und Drähten aussehen könnte. Kommen Computer auf Photonenbasis, wo es ganz andere Transaktionsmechanismen und ganz andere Datenmengen geben wird? Und wie gehen wir mit Mio. von Terabytes um? Da wird es in den nächsten Jahren natürlich keine konkreten Produkte geben." HP denkt in diesen Bereichen in Entwicklungszeiträumen von zehn bis 20 Jahren, so Gruber.
Das Interview mit Wolfgang Gruber wurde von ptv, dem Web-TV von pressetext.austria, aufgezeichnet und ist unter http://www.ptv.at abrufbar.
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