Start-up der Woche: Idealo.com
Berliner Portal bietet Preis-, Produkt- und Shopvergleich
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Idealo.com |
H I N T E R G R U N D / Berlin (pte003/25.03.2001/09:00) Wenn der Kunde einkauft, hat er drei Fragen im Kopf: "Was brauche ich? Wo finde ich es? Zu welchem Preis?" Die Gründer der Idealo Internet GmbH waren erstaunt, dass die bestehenden Online-Angebote jeweils eine dieser Fragen zu beantworten wussten, jedoch nicht, wie die Käufer es gern hätten, alle drei auf einen Klick. Die Marktlücke war erkannt, die Geschäftsidee geboren. Heute bietet Idealo.com http://www.idealo.com , ein unabhängiges Online-Infoportal, Preis-, Produkt- und Shopvergleich in einem.
Wie bei einer Metasuche recherchiert die Seite in fast allen deutschen Online-Shops, sammelt kaufrelevante Infos und versorgt die Verbraucher mit "Einkaufsberatung". Technikprodukte wie Handhelds, Handys, Discman und Digitalkameras werden nicht einfach aufgelistet, sondern anhand der Preise und der Leistungen der Händler verglichen. Das gewünschte Produkt wird in zwei bis drei Schritten gefunden. Will der Kunde kaufen, gelangt er per Deeplink direkt an die richtige Stelle im Shop.
Idealo finanziert sich durch Einnahmen aus dem Portal (Sonderwerbeformate, prozentuale Anteile an Transaktionen und Marktforschung) und Einnahmen aus Verkauf und Lizenzierung der Anwendungen. Online-Händler sind zufrieden, dass sie stets Informationen über die Positionierung ihrer Angebote im Spannungsfeld zwischen Preis und Leistung erhalten. Hersteller bekommen Auskunft über Trends und Marktbewegungen. Der Endkunde zahlt nichts. "Und die paar Prozente jucken die Online-Shops nicht, denn die Idealo-Datenbank bringt hochqualifizierten Umsatz", erklärt Martin Sinner, Geschäftsführer und einer der Gründer von Idealo.com. Die Reichweite des Portals schätzt Sinner auf 1 - 1,5 Prozent des Marktes.
Konkurrenz gibt es kaum. Im Preisvergleichssegment gibt es die Dealtime und Primanestor. Dealtime hat die bessere Technologie, Primanestor wirkt pfiffiger. Auch andere wollen sich im Preisvergleich versuchen und ein Blick auf den US-Markt beweist warum. Dort gibt es rund 20 Marktteilnehmer und keiner beklagt sich über zu wenig Erfolg. Die amerikanischen Preisvergleicher haben sich als attraktive Akquisitionsziele für Verbraucherportale erwiesen. Das wird auch in Deutschland nicht anders sein, schätzt Sinner. Im reinen Shopvergleich sieht er zu wenig Information vorhanden. Bei Gold.de fand man ein gutes Angebot, doch das Portal ist mittlerweile eingestellt worden. Wettbewerber im Produktvergleich kennt Idealo nicht. Zwar biete Pricerunner einen Produktvergleich, ergänzt diesen mit einem Preisvergleich, jedoch bisher nur in Schweden und Großbritannien, so Sinner.
Die Ziele von Idealo sind hochgesteckt. Das Portal soll die erste Adresse für Trends bei Elektronikprodukten werden. Die Idee kam Weihnachten 1999 auf. Das Unternehmen wurde im Mai 2000 von den Technik-Experten Martin Sinner (33), Alexander Wolf (24), Christian Habermehl (24) und Michael Müller (25) gegründet. Kurze Zeit später stieß der Rechtsanwalt Albrecht von Sonntag (28) dazu. Nach monatelanger Suche und Verhandlungen sagte auch ein Businessengel, Peter Jung, zu und fügte rund eine Million dem Stammkapital der Gründer bei. Im November wurde Idealo.com gelauncht.
Natürlich war 2000 nicht das Jahr der großen Umsätze. Erlöse von rund einer halben Million Mark sollen mit 15 Mitarbeitern, davon einigen Praktikanten, in diesem Jahr erreicht werden. Der Breakeven sei durchaus in Sichtweite, wenn vielleicht auch gar nicht so sinnvoll, denn das Produkt muss noch weiter entwickelt werden, meint Sinner. Dabei wächst Idealo nahezu ohne Marketing- und Werbeausgaben. Der Fokus ist stark auf Kooperationen mit Content-Anbietern gerichtet, denen Idealo Einbindung anbietet. Dadurch sollen hohe Marketingausgaben vermieden werden. Markenbildung soll vornehmlich durch die Veröffentlichung von Marktforschungsdaten erreicht werden.
Ihrem sechsten Querdenker-Sinn treu, haben die Gründer von Idealo längst vor der Big-Brother-Zeit die Reality-Soap für sich entdeckt. Die ganze Gründergeschichte des Start-ups ist mit allen Höhen und Tiefen in einem Flash-Movie mitzuerleben. Das virtuelle Tagebuch weiß alles. Am Anfang ist die Erkenntnis: "Wir sollten mal Leute belästigen, die Ahnung von Gesellschaftsgründung haben". Dann kommen haufenweise Bewerbungen. Es geht nicht ohne ausgefallene Notartermine und natürlich Pannen mit einer bereits vergebenen Domain (dealscouts). Am Ende wird der neue Name verraten: Idealo.com. Mit dem Coming-out endet die sechs Monate lange Dokusoap. Und alles beginnt.
http://www.berlinstartup.de/dokusoap/index.html
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