Horx: "Internet wird in eine Adaptionskrise geraten"
Nach der Stagnation sollte das "Internet 2" durchstarten
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sas city 2001 |
Wien (pte051/24.01.2001/15:41) In den nächsten Jahren wird das Internet in die Krise kommen, wobei die Userzahlen stagnieren und Euphorie verfliegen wird. Zu diesem Schluss kam der Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx in seiner Studie über die Webzukunft. Ab 2005 sollte es schließlich zu einem neuerlichen Schub durch das "Internet 2" kommen. Erst dann würden die "Versprechen der digitalen Revolution" eingelöst werden, erklärte Horx heute, Mittwoch, auf der SAS City 2001-Konferenz in Wien.
Horx, Gründer des Zukunft-Institutes http://www.zukunftsinstitut.de , stellte seinen Überlegungen die Frage voran, was die New Economy eigentlich ist. Am Anfang sei diese Strömung eine Entwicklung im High Tech-Sektor gewesen. Durch das rasante Wachstum habe sich eine ökonomische Meta-Theorie herauskristallisiert, die die Erscheinungen der New Economy wie z.B. die enormen Investitionsflüsse und ein Dauerwachstum (in den USA rund zehn Jahre) erklärt. Der letzte Schritt vor der Ernüchterung der vergangenen Wochen und Monate sei ein "Aktienstrohfeuer" an den Technologiebörsen gewesen.
Der Zukunftsforscher ist davon überzeugt, dass es bei der Internetpenetration in den Haushalten zu einer Stagnation kommen werde. Die magische Grenze liege für Westeuropa im Jahr 2004 bei 50 Prozent. Diese Sättigung versuchte Horx damit zu erklären, dass das Internet kein Massenmedium wie vergleichsweise das Radio oder Telefon sei. Außerdem ist für ihn das Web "in seiner heutigen Form zu kompliziert und zu langsam". Das Internet diene vorwiegend einer "Info-Elite". Für die Unternehmen gelte es daher, ihre E-Strategien mit einer realistischen Einschätzung der Web-Zukunft abzustimmen.
Der "Konflikt" zwischen der Old und der New Economy findet durch eine Synthese sein Ende: Die trägen Traditionsunternehmen der alten Ökonomie werden verspätet, aber dafür professioneller ins E-Business einsteigen. Die Dot.coms werden sich an den Strategien der "Alten" orientieren, so Horx. In der Organisation würden die klassischen Hierarchien Netzwerken mit einer flexiblen Führung weichen. Mittelfristig käme es zur "Smart Economy", die schnell, flexibel sowie mitarbeiter- und kundenorientiert sei.
Außer acht zu lassen sei allerdings auch nicht die demographische Entwicklung. Frauen stellen anteilsmäßig nicht nur die Bevölkerungsmehrheit, sondern haben laut Horx, der entsprechende Untersuchungen zitiert, auch das größere Bildungspotenzial. Zu den Zielgruppen würden außerdem ältere Menschen und die Schwellenländer zählen. Demzufolge müssten sowohl die Anwendungsformen als auch die Themen adaptiert werden.
Ein wesentliche Frage betrifft die Zugangstechnologie, welche der mobilen Geräte sich in der Zukunft durchsetzen werden können. Der herkömmliche PC wird nicht mehr das "Haupttor zum Webzugang" sein, so Horx zum "Internet 2". Er zeigte sich überzeugt, dass "die Glasfaser- und Drahtlos-Technologie eine völlig neue Webwelt erzeugen wird". Dies betreffe vor allem die Netzbetreiber und die Content-Anbieter, die die Entwicklung zu einem Hochgeschwindigkeitsweb mittragen würden. Beim Thema Geschwindigkeit sollten die Unternehmen betreffend E-Commerce allerdings auch die Logistik beachten. Investitionen in die "letzte Meile" seien notwendig.
http://www.zukunftsinstitut.de/Internet.html
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