1,3 Mrd. Schilling Schaden durch Raubkopien in Österreich
BSA vernichtet illegale Software in der Kärntnerstraße
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pte |
Wien (pte050/28.11.2000/15:58) Die Software-Industrie erleidet heuer in Österreich einen Verlust von ca. 1,3 Milliarden Schilling - allein durch Raubkopien, die im gewerblichen Bereich verwendet werden. Jede Dritte in Österreich verwendete Software ist nicht lizenziert und damit illegal. Das sagte Guido Kucsko, Rechtsanwalt der Business Software Alliance (BSA) http://www.bsa.or.at , anlässlich eines heute, Dienstag, stattfindenden Aktionstages. Mit einer Dampfwalze ließ die BSA in der Kärntnerstraße 900 kg illegale Software in Form von beschlagnahmten CD-ROMs und Computermäusen vernichten.
Österreich sei bei der Durchsetzung von Software-Urheberrechten europaweit am erfolgreichsten, sagte Kucsko und stellte der österreichischen Exekutive und Justiz ein gutes Zeugnis aus: "In Österreich funktioniert der Vollzug hervorragend. Die Exekutivbeamten sind EDV-geschult, Hausdurchsuchungen erfolgen schnell und effizient." Auch die Richter seien mit der Materie vertraut und dementsprechend kundig. Der strafrechtliche Rahmen für Software-Piraterie beträgt sechs Monate bis zwei Jahre Haft. Zivilrechtlich gibt es in Österreich mit dem pönal wirkenden Schadenersatz eine Besonderheit: Der Mindestschaden ist in der doppelten Höhe des regulären Entgelts für die Software festgesetzt.
Zufrieden zeigte sich die BSA mit der im 24. Oktober in Wien gestarteten Kampagne "Sie haben allen Grund nervös zu sein". Die Zugriffe auf die Homepage vervielfachten sich auf über 700 Besucher pro Tag, die BSA erhielt seither elf Hinweise auf die Verwendung von illegaler Software bzw. den Handel damit. 10,4 Mio. Schilling mussten österreichische Firmen an Schadenersatzzahlungen heuer leisten, im ganzen Jahr 1999 waren es 1,34 Mio. Schilling. Für die Nachlizenzierung der Software mussten Anwenderunternehmen zusätzlich 4,4 Mio. Schilling aufbringen (1999: 1,5 Mio.). Erst im Oktober 2000 musste der Inhaber eines technischen Zeichenbüros in Wien für das unbefugte Vervielfältigen und Einsetzen von nichtlizenzierter Software 1,1 Mio. Schilling Schadenersatz leisten. Es handelt sich dabei um den größten Endkundenvergleich in Österreich.
Die BSA wollte mit der heutigen spektakulären Vernichtungsaktion das Thema Softwarepiraterie und seine Auswirkungen einer breiten Öffentlichkeit näher bringen. Die Raubkopierrate betrug 1999 in Österreich 36 Prozent (Deutschland: 27 Prozent). "Seit die BSA in Österreich aktiv ist, sinkt die Piraterie-Rate im Jahr um etwa zwei Prozent", gab sich der BSA Regional Manager für Zentraleuropa, Georg Herrnleben, optimistisch, auch in Österreich den Software-Diebstahl eindämmen zu können. Rechtsanwalt Kucsko relativierte: "Wir können aber die Piraterierate nicht so schnell senken wie die Verluste durch den stark wachsenden IT-Markt zunehmen", sagte Kucsko.
Die BSA ist ein weltweit tätiges Non-Profit-Unternehmen und finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen der angeschlossenen Softwareunternehmen und den Schadenersatzzahlungen der verurteilten Benutzern von illegaler Software.
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