pte20001027015 in Leben

Studie: Langflieger haben kein erhöhtes Thromboserisiko

Untersuchungen nur bis acht Stunden Flugzeit gültig


bbc
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Amsterdam (pte015/27.10.2000/11:06) Niederländische Mediziner bestreiten die verbreitete Ansicht, dass lange Reisezeiten, vor allem in engen Flugzeugen, das Risiko für Thrombosen erhöhen. Es gebe keine statistischen Hinweise für "Economy-Class-Thrombosen", so Forscher der Abteilung Gefäßmedizin der Universität Amsterdam. Rund 100 Todesfälle durch Thrombosen soll es nach Meinung von Experten pro Jahr geben. Die Diskussion nimmt Bezug auf den Fall einer 28-jährigen Frau, die nach einem 20 Stunden dauernden Fluges von Sydney nach London an Thrombose gestorben war.

Roderik Kraaijenhagen, vom Institut für Gefäßmedizin und seine Mitarbeiter befragten zwischen 1997 und 1999 insgesamt 788 ältere Patienten nach ihrem Reiseverhalten in der letzten Zeit. Alle waren unter Thromboseverdacht in die Klinik gekommen, bei 186 bestätigte sich dieser. Dabei zeigten sich keinerlei signifikante Zusammenhänge zwischen den Reisebedingungen und Thrombosen, weder was die Art des Reisens (per Flugzeug, Zug, Boot, Bus oder PKW), noch was ihre Dauer betraf. Allerdings untersuchten die Forscher nicht ausdrücklich Menschen nach extrem langen Reisen. Sie teilten die Befragten viel mehr in zwei Gruppen ein: von drei bis fünf Stunden und mehr als fünf Stunden Reisezeit, so bbc.online. http://news.bbc.co.uk/hi/english/health/newsid_992000/992176.stm ,

Das Forscherteam untersuchte auch andere Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen. Die Ergebnisse enthielten aber keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Entstehung von so genannten tiefen Venenthrombosen (DVT). "Wenn es auch eine Evidenz und theoretische Erklärung für einen solchen Zusammenhang gab, so fehlten bisher doch gute, quantitative Studien über das wirkliche Risiko", so die Autoren.

(Ende)
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