pte20000516030 in Business

ARA lizenziert erstmals mehr als 12.000 Unternehmen

E-Commerce bedroht ARA-System


Wien (pte030/16.05.2000/14:29) Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Altstoff Recycling Austria (ARA) http://www.ara.at die Zahl ihrer Lizenznehmer um über 1.100 Unternehmen gesteigert. Damit nahmen 1999 zum ersten Mal mehr als 12.000 Unternehmen am ARA-System teil. Die Menge an gesammelten Material stieg durch einen weiteren Ausbau des Sammelnetzes im gleichen Zeitraum auf 623.000 Tonnen. Nur der steigende E-Commerce bereit der ARA Sorgen, da viele Online-Händler mit ihren Verpackungen das System zwar belasten, aber nicht lizenziert sind.

"Wir sind das einzige Sammelsystem in Europa, das die Preise für seine Mitglieder senken kann", sagte Christian Stiglitz, Vorstandsvorsitzender der ARA bei der Präsentation der Bilanzdaten, heute, Dienstag. Zwar wurden die Tarife teilweise um bis zu 23 Prozent gesenkt, der erwartete Umsatzrückgang wurde allerdings durch die neuen Lizenzverträge kompensiert und betrug in letzten Jahr 2,7 Mrd. Schilling. Die zusätzlich gewonnenen Teilnehmer kommen vor allem aus der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie und den Branchen Baustoff-, Maschinen- oder EDV-Industrie. Wegen der günstigen Ertragslage konnte die ARA auch für das laufende Jahr die Lizenzgebühren weiter senken und Stiglitz rechnet damit, im nächsten Jahr nochmals die Tarife senken zu können. Die Verpackungsmenge wird allerdings auf Grund des Trends zu kleineren Verpackungsgrößen weiterhin zunehmen.

Für die Zukunft erblickt Stieglitz im E-Commerce und den dadurch entstehenden direkten Vertriebsströmen ein besonderes Problem. "Alle Händler, die nach Österreich hineinliefern müssen vom ARA-System erfasst werden", fordert Stieglitz in diesem Zusammenhang. "Denn die Verpackung kommt zum Schluss bei uns ins System." Das Problem sieht Stiglitz vor allem in den E-Commerce-Händlern, die nicht am System teilnehmen wollen und keinen Standort in Österreich oder der EU haben. Stiglitz meint, dass in den folgenden Jahren vom Gesetzgeber geklärt werden müsse, auf welcher gesetzlichen Basis ein Unternehmen zu Verpackungssammlung und -verwertung verpflichtet werde, wo ein E-Commerce-Unternehmen lizenziert werde, wer als Inverkehrsetzer der Verpackung gelte und wie das System kontrolliert werde. Stieglitz ist überzeugt, dass das Problem nur im Rahmen der EU gelöst werden könne.

Der von der EVA, einem Mitbewerber bei der Sammlung von gewerblicher Verpackungen, eingebrachten Kartellbeschwerde vor der EU-Kommission sieht Stiglitz relativ gelassen entgegen. Die EVA hatte bereits letztes Jahr ein Verfahren gegen die ARA vor dem österreichischen Kartellamt angestrengt und verloren. Die ARA hält im Bereich der gewerblichen Verpackungen etwa 80 Prozent Marktanteil. (ds)

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