pte20000228030 in Leben

Flitzer stürmen Kleider-Bauer

Werberat protestiert - Textilunternehmen macht weiter


Wien (pte030/28.02.2000/16:20) Eine Aktion des österreichischen Textilfilialisten Kleider-Bauer sorgte Montag für volle Geschäfte und erhebliches Aufsehen: Nach dem Versprechen, Gutscheine an Kunden im Adamskostüm zu verteilen, wurden die Geschäfte Kleider-Bauers von Nackten förmlich überrannt. Während der Österreichische Werberat bereits protestierte und einen Stopp der Aktion verlangte, kündigte die Kleider-Bauer-Geschäftsführung eine Fortsetzung des Werbegags an. Das Ganze soll noch bis 18. März dauern. http://www.kleiderbauer.at (URL noch nicht aktiv)

Das Unternehmen hatte den ersten fünf Kunden, die eines seiner österreichweit 40 Geschäfte betreten und den Weg vom Eingang bis zur Kasse nackt zurücklegen, erstens ein Handtuch zur Bedeckung der Blöße und zweitens Warengutscheine im Wert von jeweils 5.000 Schilling versprochen. Und es fanden sich wesentlich mehr als nur fünf Unbekleidete pro Geschäft: "Zehn Minuten nach Geschäftsöffnung waren unsere Gutscheine in allen 40 Filialen bereits vergeben", berichtete das Unternehmen. An der Aktion haben sich nach Beobachtungen des Unternehmens mehr Männer als Frauen beteiligt, der älteste Teilnehmer war eine Teilnehmerin und zählte stolz 77 Lenze.

Die Werbeaktion des traditionsreichen Unternehmens führte zu einem scharfen Protest des Österreichischen Werberates. Das freiwillige Selbstbeschränkungsorgan der österreichischen Werbewirtschaft forderte einen sofortigen Stopp und sprach von einer nicht akzeptablen und unmoralischen Werbeaktion. Gerade Ärmere würden hierbei unter Druck gesetzt, bei dieser die Menschenwürde verachtenden Werbeaktion mitzumachen.

Die Kleider-Bauer-Geschäftsführung kann die Ansicht des Werberates erwartungsgemäß nicht teilen: In den Geschäften hätte sich durchaus ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung eingefunden, das Echo der Kunden - bekleideter wie unbekleideter - sei durchaus positiv gewesen. "Wir machen auf alle Fälle wie geplant bis zum 18. März weiter", sagte Geschäftsführer Tilmann Buchner. Damit kann sich das Publikum in den nächsten Wochen jeden Tag von 8 bis 9 Uhr in den Kleider-Bauer-Filialen auf nackte Tatsachen gefasst machen.

(Ende)
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