Interferenzstrom-Therapie gegen Schuppenflechte
Neue nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode am FZK entwickelt
Karlsruhe (pte) (pte023/07.02.2000/12:00) Eine Forschergruppe des Instituts für Medizintechnik und Biophysik im Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) http://www.fzk.de/ hat eine neuartige Therapie gegen Schuppenflechte (Psoriasis) entwickelt. Sie beruht auf einer speziellen Form der Elektrotherapie. Klinische Tests in Zusammenarbeit mit der Universitäts-Hautklinik des Klinikums Mannheim haben jetzt die Wirksamkeit des neuen Verfahrens eindrucksvoll bestätigt. http://www.fzk.de/FZK2/aktuelles/presse/2000/PI04_2000.html Die Therapie gegen Schuppenflechte basiert auf der Behandlung mit Interferenzstrom, einem niederfrequenten pulsierenden Wechselstrom, der bisher vor allem in der Physiotherapie angewendet wird.
Nachdem Pilotstudien die grundsätzliche Wirksamkeit der Interferenzstromtherapie gegen die Psoriasis belegt hatten, wurde nun eine aussagekräftige klinische Studie für eine spezielle Lokalisation der Erkrankung, die Psoriasis palmaris, abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um einen Befall der Hände, der die Patienten psychisch stark belastet und häufig zu einer Einschränkung der Berufsausübung führt. Diese Form der Schuppenflechte spricht auf übliche Therapeutika kaum an.
Die Studie belegt eindrucksvoll die Wirksamkeit der Interferenzstromtherapie: Bei elf von zwölf Patienten war der Befall abgeheilt oder deutlich reduziert. Lediglich bei einem Patienten schlug die Therapie nicht an, weshalb er die Behandlung vorzeitig abbrach. Bei allen Probanden bestand die Erkrankung seit mindestens einem Jahr; übliche Therapien hatten keinen Erfolg gebracht. Im Laufe der Studie wurden die Hände der Patienten über einen Zeitraum von drei Monaten zweimal täglich für einige Minuten mit Interferenzstrom behandelt. Um eine regelmäßige Behandlung zu gewährleisten, führten die Patienten die Anwendungen nach Anleitung zu Hause durch.
"Die Behandlung ist nicht nur einfach, sondern praktisch auch ohne Nebenwirkungen", fasst Professor Dr. Hermann Dertinger, Leiter des Bereichs Biophysik am Institut für Medizintechnik und Biophysik des Forschungszentrums Karlsruhe, zusammen. "Während der Anwendung spüren die Patienten nur ein schwaches Kribbeln auf der Haut. Die eingesetzten Stromstärken liegen weit unter dem Niveau einer Elektromassage." Die Laborversuche lassen vermuten, dass die Interferenzstromtherapie auch zur Behandlung anderer entzündlicher, mit gestörter Zellfunktion verbundener Krankheiten weiterentwickelt werden kann. (FZK)
(Ende)Aussender: | pressetext.austria |
Ansprechpartner: | rh |
Tel.: | 01/406 15 22-0 |
E-Mail: | redaktion@pressetext.at |
Website: | pressetext.at |