Funksender zwischen Geldscheinen verfolgt Bankräuber
Tracknote und Smokenote sollen Überfälle vereiteln
Klosterneuburg (pte) (pts029/11.11.1999/15:00) Es ist klein, unscheinbar, kann ohne Schwierigkeiten zwischen zwei Banknoten geklebt werden und soll Räubern in Zukunft das Leben unmöglich machen. Die Rede ist von einer Erfindung der Klosterneuburger Firma Elektronisch-Chemische Alarmsysteme (ECA). Das Gerät heißt Tracknote und ist ein Funksender, dessen Signal von bestimmten Empfängerstationen aufgenommen werden kann. Die Tracknote kommt bereits bei einer Wettbürokette in Frankreich zum Einsatz, die eine hohe Überfallsrate zu verzeichnen hatte.
Die 1988 gegründete Klosterneuburger Firma hat sich bisher vor allem mit Bargeldsicherung für Banken beschäftigt. Ihre Spezialität waren Färbesysteme. Diese im Volksmund Alarmpakete genannten Produkte lösen einen beißenden Qualm aus, der nicht nur auffällig ist, sondern auch die entwendeten Geldscheine verfärbt. Und verfärbte Geldscheine sind wertlos: denn sie werden zwar von der Nationalbank umgetauscht, die aber die Berechtigung zum Umtausch und damit die Herkunft des Geldes überprüft. "Darum macht der Bankräuber mit verfärbtem Geld das, was acht von zehn Räubern tun, die es mit einer derartigen Bargeldsicherung zu tun bekommen: Er lässt die Beute fallen", beschreibt Horst Kriechbaum, ECA-Geschäftsführer den Vorteil dieser Alarmpakete.
Mit dem neuen System will die Klosterneuburger Firma, die inzwischen weltweit tätig ist, auch dem Einzelhandel ein wirksames Mittel zur Prävention von Überfällen in die Hand geben. Die Tracknote ist Teil einer Damocles 21 genannten Produktgruppe, die das bisherige System um die Funkortung ergänzt. Im Falle eines Überfalles werden dem Täter Smokenote und Tracknote ausgehändigt. Beide befinden sich innerhalb des losen Bargeldbestandes in der Kasse und können wegen ihrer geringen Abmessungen zwischen nur zwei Geldscheinen leicht geklebt werden. Kriechbaum: "Es ist somit für den Kassierer sehr einfach, dem Räuber beide Systeme unauffällig unterzujubeln."
Die Aktivierung des Systems erfolgt über einen Auslösesender: Bei der Smokenote wird der Rauchsatz aktiviert, bei der Tracknote ein Funksender, der bis zu einer Entfernung von rund 100 Meter ein codiertes Funksignal aussendet. Für den Fall nun, dass der Räuber trotzdem mit rauchender Beute flüchtet, ist dieses Sendesignal für einen Zeitraum von ca. zwei Stunden aktiv.
Wenn in einem Ballungszentrum eine gewisse Anzahl von Betreibern - Banken, Supermärkte oder Einzelhandelsgeschäfte - Damocles 21 nutzt, passiert der Räuber während der Flucht zahlreiche Stellen, die das codierte Funksignal empfangen können. Das Signal wird von einem Trackingempfänger aufgenommen, der wiederum mittels GSM die Daten an einen Zentralrechner weiterleitet. Dieser Zentralrechner kann sich etwa bei der Polizei oder bei privaten Sicherheitsunternehmen befinden. Mit Hilfe einer von ECA modifizierten GPS-Software können die Standortkoordinaten des Übeltäters erfasst und auf einem Stadtplan dargestellt werden.
ECA erwartet sich von dem neuen Produkt, das mit Unterstützung des Forschungsförderungsfonds entwickelt wurde, nicht nur steigende Marktanteile in den angestammten Geschäftsbereichen, sondern auch Umsatzsteigerungen im Einzelhandel. Kriechbaum: "Damocles 21 ist nicht nur im Ausland auf reges Interesse gestoßen, sondern auch bei Produktdemonstrationen in Österreich haben wir zahlreiche Anfragen aus verschiedensten Branchen verzeichnet."
Das Unternehmen:
ECA-Kriechbaum GmbH
Hofkirchnergasse 8, 3400 Klosterneuburg
Tel.: 02243 / 28508
Ansprechpartner: Gabriele Nachtelberger, Horst Kriechbaum
Mitarbeiter: 7
Umsatz: rund 20 Millionen Schilling
| Aussender: | ITTI: Informationstransfer für neue Technologien und Innovationen |
| Ansprechpartner: | Georg Panovsky |
| Tel.: | 01-4061522-46 |
| E-Mail: | panovsky@pressetext.at |
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