pte19990728021 in Business

Wundheilung durch Streß verzögert

Zusammenhang zwischen Streß und Hormonkonzentration geklärt


Columbus/Ohio (pte) (pte021/28.07.1999/18:12) Wissenschaftler der Ohio State University http://www.acs.ohio-state.edu haben herausgefunden, daß Streß sich negativ auf die Heilung von Wunden auswirken kann. Psychologischer Streß kann die Menge einiger Hormone im Blut erhöhen. Diese Hormone verlangsamen den Transport der zur Wundheilung notwendigen Zytokine zu einer Verletzung und verzögern damit die Heilung.

"Es finden sich viele Hinweise in der Fachliteratur, die nahelegen, daß ein Patient vor einem chirurgischen Eingriff nicht unter Streß stehen sollte", sagt Jan Kiecolt-Glaser, Professorin für Psychiatrie und Psychologie an der Ohio State University. "Sowohl Streß, als auch Depressionen und Angst vor einer Operation werden mit langsamer Heilung in Verbindung gebracht." Obwohl dieses Problem bekannt war, wußten Mediziner bis jetzt nicht, wie Streß den Heilungsprozeß verzögern kann.

Ronald Glaser, Mikrobiologe und Immunologe, und Jan Kiecolt-Glaser haben für ihre Untersuchung 36 Frauen mit Fragebögen zu ihrem Streß-Level befragt. Im Anschluß daran wurden den Frauen vorsichtig acht erbsengroße Bläschen zugefügt. Dann entfernten die Forscher die oberste Hautschicht über den Bläschen und füllten diese mit einer sterilen Lösung. Anschließend wurden die gefüllten Bläschen versiegelt.

Nach fünf Stunden wurde die Flüssigkeit von jeweils vier Bläschen untersucht. Die Flüssigkeit der restlichen Bläschen wurde nach 24 Stunden untersucht. Gleichzeitig wurden von den Frauen auch Speichelproben genommen, die in den gleichen Abständen auf ihre Cortisol-Konzentration untersucht wurden. Die Wissenschaftler interessierten sich vor allem für die Konzentration der Zytokine IL-1 und IL-8. Das sind Neutropile, die unter anderem für die Heilung von verletztem Gewebe verantwortlich sind.

Wie erwartet, ergab die Analyse der 5- und der 24-Stunden-Proben, daß die Anzahl der Neutropile an der Wunde sich dramatisch erhöht hatte, so daß davon ausgegangen werden konnte, daß Streß keinen Einfluß hatte. Die Analyse zeigte jedoch, daß Frauen, die vor dem Experiment eine höhere Streßbelastung angegeben hatten, signifikant geringere Mengen von beiden Zytokinen produziert hatten. Die gleichen Frauen wiesen eine höhere Cortisol-Konzentration im Speichel auf. Cortisol spielt eine wichtige Rolle bei der Verkürzung des Heilungsprozesses. Höhere Cortisol-Konzentrationen können zu einer Verlangsamung der Heilung führen. (wsa/Ohio State University)

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