Nahrungszusatz könnte IQ steigern
Wechselwirkung zwischen Gehirnsubstanzen und IQ-Höhe
Albuquerque (pte) (pte005/10.07.1999/10:20) Einen direkten Zusammenhang zwischen zwei Chemikalien im Hirn und der Höhe des Intelligenzquotienten (IQ) glauben US-amerikanische Forscher der Universität of New Mexico entdeckt zu haben. Demnach könnten Konzentrationsunterschiede dieser Substanzen im Hirn bis zu 45 Prozent der IQ-Unterschiede erklären. Außerdem wäre es theoretisch möglich, den eigenen IQ zu steigern, glauben die Wissenschaftler - wenn man über die Nahrung das Chemikaliengleichgewicht im Hirn verändert.
Das Forscherteam der University of New Mexico http://www.unm.edu/ , unter Leitung des Neurowissenschaftlers William Brooks, untersuchte 26 gesunde Freiwillige, die nie Hirnerkrankungen oder psychische Probleme gehabt hatten. Das Ergebnis, das auch die Wissenschaftler selbst überraschte: niedrige Konzentrationen von Cholin und hohe Werte des NAA ließen sich eindeutig mit hohem IQ in Zusammenhang bringen.
Bekannt war bisher, daß sich die Konzentration von N-Acetylaspartat (NAA) und von Cholin in den "kleinen grauen Zellen" bei Hirnkrankheiten oder -verletzungen verändert. NAA kommt nur in den Nervenzellen, den Neuronen, vor und scheint für ihr richtiges Funktionieren notwendig. Cholin findet sich in den Nervenzellmembranen. Werden viele Neuronen verletzt oder zerstört, so sinkt die NAA-Konzentration und verletzte Zellen setzten mehr Cholin frei. Bei den Patienten äußert sich dies in verschlechterter Denkfähigkeit.
Brooks spekuliert, daß diese Werte bei gesunden Menschen den natürlichen Auf- und Abbauzyklus im Hirn widerspiegeln: in welchem Maße Neuronen mit der Zeit beschädigt werden und wieviel Energie das Hirn benötigt, sie "instand" zu halten. "Hat man gesunde Neuronen, kämpft aber mit ihrer Instandhaltung, dann ist man kognitiv natürlich nicht so leistungsfähig", so Brooks.
Eine zweite Erklärungsmöglichkeit wäre allerdings, daß NAA und Cholin direkt die Funktion der Neuronen fördern oder beeinträchtigen können. Dann wäre es durchaus möglich, mit Nahrungszusätzen den eigenen IQ teilweise zu steigern, glaubt der Wissenschaftler.
Brooks plant, an einer größeren Teilnehmergruppe zu untersuchen, welche speziellen Eigenschaften am meisten von NAA und Cholin beeinflußt werden. Allerdings wird davor gewarnt, Intelligenz mit der Höhe des IQ gleichzusetzen. Zudem sollen zahlreiche andere Faktoren, wie Gesundheitszustand und Motivation, das Abschneiden bei einem IQ-Test in gewissem Maße beeinflussen können. (wsa)
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