pte20241029012 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Muskelschwäche bei Älteren ist therapierbar

Mittels KI entdecktes Gen USP54 begünstigt Stürze und Behinderungen bei Erwachsenen


Treppensteigen: kann im Alter zur Qual für ältere Menschen werden (Foto: Lliein, pixabay.com)
Treppensteigen: kann im Alter zur Qual für ältere Menschen werden (Foto: Lliein, pixabay.com)

Nottingham (pte012/29.10.2024/10:30)

Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) haben Forscher der Nottingham Trent University das Gen USP54 als Ursache für altersbedingten Muskelabbau identifiziert. Das könnte zu gezielten Therapien und Trainingsmaßnahmen führen, die die Muskelgesundheit und funktionelle Unabhängigkeit bei älteren Erwachsenen verbessern. Derzeit ist körperliche Bewegung die einzige empfohlene Behandlung von Muskelalterung und Sarkopenie mit allerdings nur mäßiger Wirkung bei der Verzögerung des Auftretens altersbedingter Erkrankungen.

Muskelalterung besser verstanden

Die Muskelalterung ist ein natürlicher Prozess, den jeder erlebt und der mit der Zeit zum allmählichen Verlust von Muskelmasse, Kraft und Ausdauer führt. Dieser Rückgang ist eng mit einer Zunahme von Stürzen und körperlichen Behinderungen bei älteren Erwachsenen verbunden. Die Forscher glauben, potenzielle Wirkstoffziele identifiziert zu haben, die den Weg für Therapien ebnen, die die Muskelalterung verlangsamen und Sarkopenie bekämpfen.

Per KI-Analyse haben die Experten die 200 wichtigsten Gene identifiziert, die das Altern beeinflussen und von diesen beeinflusst werden. Auch sind die stärksten Wechselwirkungen zwischen ihnen analysiert worden. Demnach spielt USP54 eine Schlüsselrolle bei der Beschleunigung der Muskelalterung und des Muskelabbaus bei Älteren. Die Bedeutung konnte durch Muskelbiopsien bei älteren Erwachsenen bestätigt werden, bei denen das Gen in hohem Maße exprimiert wurde.

Analyse auf 20 verschiedene Arten

"Wir haben KI eingesetzt, um die Gene, Geninteraktionen und molekularen Signalwege sowie Prozesse zu identifizieren, die mit der Muskelalterung in Verbindung stehen und bisher unentdeckt geblieben sind", sagt Lívia Santos, Expertin für muskuloskelettale Biologie an der britischen Universität. "Wir analysierten die Daten auf 20 verschiedene Arten und jedes Mal waren die signifikanten Gene dieselben."

"Wenn Menschen Muskelmasse und Kraft verlieren, sehen wir Veränderungen in ihrem Gang, wodurch sie anfälliger für Stürze werden. Sie sind aber auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt, eine Reihe von körperlichen Behinderungen zu entwickeln, was ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellt. Wir müssen dringend die Mechanismen verstehen, die die Muskelalterung regulieren. Das ist von entscheidender Bedeutung, um Sarkopenie zu verhindern und zu behandeln und älteren Menschen ein höheres Maß an Unabhängigkeit zu ermöglichen", so Santos.

(Ende)
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