pte20250910001 in Forschung

Musikgeschmack von Älteren wird einseitiger

Experimentierfreude der Jugend geht laut umfassender wissenschaftlicher Erhebung verloren


Älterer Hörer: Musikgeschmack wird mit dem Alter einseitiger (Foto: pixabay.com)
Älterer Hörer: Musikgeschmack wird mit dem Alter einseitiger (Foto: pixabay.com)

Göteborg/Jönköping/Koper (pte001/10.09.2025/06:00)

Je älter der Mensch wird, desto eingeschränkter wird sein Musikgeschmack. Das zeigt eine breit angelegte Untersuchung von Forschern der Universitäten Göteborg, Jönköping und Primorska. Jüngere hören demnach ein breites Spektrum an zeitgenössischer Popmusik und folgen meist den Trends der Popkultur. Im Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter erweitert sich das Musikspektrum hingegen. Menschen entdecken mehr Künstler und Genres, und ihr Hörverhalten wird immer vielfältiger. Mit zunehmendem Alter aber verengt sich dieses Spektrum. Die Musikauswahl wird persönlicher und stärker von früheren Erfahrungen beeinflusst, heißt es.

40.000 Menschen untersucht

"Wenn man jung ist, möchte man alles erleben. Man geht nicht zu einem Musikfestival, um nur eine bestimmte Band zu hören. Aber wenn man erwachsen wird, hat man in der Regel einen Musikstil gefunden, mit dem man sich identifiziert. Die Charts verlieren an Bedeutung", sagt der Göteborger Forscher Alan Said.

Die Experten haben Daten des Musikdienstes Last.fm genutzt, auf dem Nutzer ihre Musikgewohnheiten von Plattformen wie Spotify teilen. So lässt sich ein persönliches Musikprofil erstellen. Da Last.fm-Nutzer bei der Registrierung ihr Alter angeben können, war es möglich, die Hörgewohnheiten damit zu verknüpfen. Die Studie basiert auf Daten aus 15 Jahren und umfasst mehr als 40.000 Nutzer. Die Daten enthalten über 542 Mio. Wiedergaben von mehr als einer Mio. Songs.

Nostalgie in späteren Jahren

Das Musikhören verändert sich im Laufe des Lebens ständig, so die Fachleute. Im mittleren Alter und darüber hinaus werde Nostalgie zu einer starken Triebkraft; die Musik aus der eigenen Jugend begleite den Hörer als "Soundtrack seines Lebens". Viele ältere Hörer beschäftigten sich zwar weiterhin mit neuer Musik, kehrten aber immer wieder zu Songs aus ihrer Jugend zurück. "Die meisten 65-Jährigen begeben sich nicht mehr auf musikalische Entdeckungsreisen", resümiert Said.

(Ende)
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