Müdigkeit verschlechtert den Gang
Schlafmangel führt laut neuer Untersuchung zur fehlenden Kontrolle über das eigene Gehen
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Laufband: Gehirn mischt mit (Illustration: Mohamed Hassan, pixabay.com) |
Cambridge/São Paulo (pte004/29.10.2021/06:05)
Wer schlecht oder zu wenig schläft muss aufpassen, dass er nicht stolpert. Anders als bisher angenommen ist das Gehen beim Menschen kein Automatismus wie beim Tier, sagen Hermano Krebs, Maschinenbauer am Massachusetts Institute of Technology https://www.mit.edu/ (MIT) in Cambridge/USA und Arturo Forner-Cordero von der Universität São Paulohttps://www5.usp.br/ in Brasilien haben in jahrelanger Forschungsarbeit herausgefunden, dass das Gehirn durchaus Einfluss auf die Art hat, wie Menschen gehen.
[b]Wer eine Nacht durchmacht wirkt unbeholfen[/b]
In Experimenten mit Studenten, die sich freiwillig zur Verfügung gestellt hatten, zeigte sich, dass sie umso weniger Kontrolle über ihr Gehen haten, je weniger sie geschlafen hatten. Besonders unbeholfen waren die Probanden, die eine ganze Nacht durchgemacht hatten. Wer in der Woche generell zu wenig Schlaf abbekommt, am Wochenende allerdings ausgiebig schläft, läuft besser als die, die sich das Wochenende ersparen.
„Wir finden, dass die Kompensation von Schlafmangel eine wichtige Strategie sein könnte", sagt Krebs. Das könne Schichtarbeitern, Beschäftigten im Gesundheitswesen und einigen Militärangehörige helfen, ihre Beinarbeit besser zu kontrollieren.
[b]Im Visier waren Menschen mit Bewegungsproblemen[/b]
In den letzten zehn Jahren hat Krebs Kontrolle und Mechanik des Gehens umfassend untersucht, um Strategien und roboterunterstützte Systeme für Patienten zu entwickeln, die Schlaganfälle und andere Krankheiten haben, die ihre Bewegungsfähigkeit einschränkt. In früheren Experimenten hat er zum Beispiel gezeigt, dass gesunde Probanden ihren Gang an subtile Veränderungen der visuellen Reize anpassen können, ohne zu merken, dass sie dies tun. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Gehen von einem subtilen, bewussten Einfluss bestimmt wird.
[b]Acht Stunden Schlaf pro Nacht sind nötig[/b]
Gemeinsam mit Forner-Cordero untersuchte Krebs dann, ob subtilere Reize, wie auditive Hinweise, das Gehen beeinflussen. Sie baten Freiwillige, auf einem Laufband zu gehen, während ein Metronom tickte. Als die Forscher dessen Frequenz allmählich änderten passten die Probanden ihre Schritte an den neuen Takt an.
„Im Idealfall sollte jeder acht Stunden pro Nacht schlafen", empfiehlt Krebs. „Aber wenn man es nicht kann sollte man so viel und so regelmäßig wie möglich kompensieren."
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