pte20220509001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Mondboden ermöglicht Elektrolyse von Wasser

Forscher der Nanjing University arbeiten an dauerhafter Versorgung außerirdischer Siedlungen


Kleine Probe Mondboden auf der Waage (Foto: Yingfang Yao, nju.edu.cn)
Kleine Probe Mondboden auf der Waage (Foto: Yingfang Yao, nju.edu.cn)

Nanjing (pte001/09.05.2022/06:00)

Der Mondboden enthält Materialien zur Herstellung von Katalysatoren für die Elektrolyse von Wasser. Das haben die Forscher Yingfang Yao und Zhigang Zou von der Nanjing University http://www.nju.edu.cn bei der Analyse von Bodenproben festgestellt, die die chinesische Raumsonde "Chang'e 5" zur Erde gebracht hat. Der Sauerstoff könnte genutzt werden, um Mondsiedler mit Atemluft zu versorgen, und der Wasserstoff direkt als Energierohstoff oder zur Herstellung von Brennstoffen. Dazu müsste das Kohlendioxid, das die Siedler ausatmen, gesammelt und mit dem Wasserstoff zur Reaktion gebracht werden. Die benötigte elektrischen Energie für die Elektrolyse sollen Solarmodule liefern.

Mond-Eis für Elektrolyse

Das für den Prozess benötigte Wasser soll aus der Atemluft der Siedler und aus Eis gewonnen werden, das die Pole des Mondes bedeckt und auch an Stellen zu finden ist, die dauerhaft im Schatten liegen. "Wir nutzen In-situ-Ressourcen, um die Raketennutzlast zu minimieren, und unsere Strategie bietet ein Szenario für ein umweltverträgliches und erschwingliches, außerirdisches Lebensumfeld", sagt Yao. Das System soll auf der im Bau befindlichen Raumstation Chinas getestet werden.

Bisher haben Wissenschaftler schon viele Strategien für das außerirdische Überleben vorgeschlagen. Aber die meisten Designs erfordern Energiequellen von der Erde. Zum Beispiel brachte der Mars-Rover "Perseverance" der US-Weltraumorganisation NASA http://nasa.gov ein Gerät mit, das Kohlendioxid in der Atmosphäre des Mondes verwenden kann, um Sauerstoff herzustellen. Aber es bezieht seine Energie aus einer Plutoniumbatterie an Bord.

Zeitalter des Weltraums

"In naher Zukunft werden wir sehen, dass sich die bemannte Raumfahrt schnell entwickelt. Genau wie im Zeitalter des Segelns in den 1600er-Jahren, als die Zahl der Schiffe schnell auf viele 100 anwuchs, treten wir in ein Zeitalter des Weltraums ein. Aber wenn wir die außerirdische Welt in großem Maßstab erforschen wollen, müssen wir über Möglichkeiten nachdenken, die Nutzlast zu reduzieren, was bedeutet, dass wir uns auf so wenig Vorräte wie möglich von der Erde verlassen und stattdessen außerirdische Ressourcen nutzen", so Yao.

(Ende)
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