pte20250820001 in Leben

Mini-Diamant findet selbst kleine Metastasen

Verfahren der University of Warwick dient als Helfer bei restloser Entfernung von Krebszellen


Diamant: Bei Metastasen verfärbt sich der Edelstein (Illustration: Karishma Gokani, warwick.ac.uk)
Diamant: Bei Metastasen verfärbt sich der Edelstein (Illustration: Karishma Gokani, warwick.ac.uk)

Coventry (pte001/20.08.2025/06:00)

Forscher der University of Warwick nutzen einen gerade einmal halben Kubikmillimeter großen Diamanten zur Metastasen-Erkennung während einer Krebs-OP. Vor oder während des Eingriffs wird dem Patienten eine Flüssigkeit gespritzt, die magnetisierbare Eisenoxidpartikel enthält. Dieses Fluid sammelt sich bevorzugt in Tumorzellen an. Der winzige Magnetfeldsensor kann sie erkennen und damit selbst kleinste Metastasen lokalisieren.

"Rosa" bedeutet Krebsgewebe

Der Dauermagnet hat die Aufgabe, die Eisenoxidpartikel in Magnete zu verwandeln, die ein Magnetfeld um sich herum aufbauen. Der Diamant reagiert auf diese Magnetfelder, indem er sich verfärbt. "Er nimmt eine schöne rosa Farbe an", so Forscher Gavin Morley. Die bisherigen Methoden zur Detektion von Krebszellen in Krankenhäusern basieren auf radioaktiven Tracern oder blauen Farbstoffen.

Radioaktive Tracer sind nicht in allen Krankenhäusern verfügbar, da bei der Handhabung radioaktiver Materialien besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind. Blaue Farbstoffe lösen bei einem von 100 Menschen eine allergische Reaktion aus, was bei Patienten unter Vollnarkose sehr gefährlich ist. Eisenoxid ist dagegen biokompatibel und wird von den Körperzellen toleriert. Mediziner haben mit diesem Molekül große Erfahrung, weil es auch als MRT-Kontrastmittel eingesetzt wird.

Einsatz in Uniklinik Coventry

Der Sensorkopf hat einen Durchmesser von einem Zentimeter. Dadurch lässt er sich auch mit einem Endoskop in größeren Gefäßen sowie in der Schlüsselloch-Chirurgie einsetzen. "Er ist außerdem sehr empfindlich und kann bereits ein Hundertstel der typischen klinischen Gesamtdosis der magnetischen Markierungsflüssigkeit erkennen", verdeutlicht Morley.

"Ich setze die magnetische Lokalisierung mittlerweile regelmäßig in meiner Arbeit mit Brustkrebspatientinnen ein, um nicht tastbare Brustläsionen und Lymphknoten zu erkennen, da sie gegenüber herkömmlichen Techniken Vorteile bietet", ergänzt Stuart Robertson, Chirurg am University Hospital Coventry and Warwickshire.

(Ende)
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