pte20221014004 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Microsoft vermeidet Steuern, wo es nur geht

Software-Gigant soll laut neuem Bericht von CICTAR Milliarden Dollar eingespart haben


Windows: Gewinne meist in Steuerparadiesen gemacht (Foto: Silvia, pixabay.com)
Windows: Gewinne meist in Steuerparadiesen gemacht (Foto: Silvia, pixabay.com)

Sydney/Redmond (pte004/14.10.2022/06:15)

Softwareriese Microsoft hat Milliarden an Steuern in Großbritannien, Australien und Neuseeland vermieden. Das Unternehmen, das behauptet, es respektiere überall dort, wo es tätig ist, lokale Gesetze und Vorschriften, verweigert Staaten die Zahlung von Abgaben, obwohl es seinerseits Steuergelder erhielt, sagt das Center for Corporate Tax Accountability and Research (CICTAR).

Gewinne in Steuerparadiesen

"In vielen Fällen hat Microsoft in den letzten Jahren keine Steuern gezahlt, indem es Gewinne an Unternehmen mit Steuersitz auf Bermuda und anderen bekannten Steueroasen verlagert hat", so CICTAR. Laut der Studie konsolidierte Microsoft Global Finance - eine irische Tochter, die den Status eines Steueransässigen auf Bermuda hat - Investitionen über 100 Mrd. Dollar und zahlte trotz eines Betriebsgewinns von 2,4 Mrd. Dollar im Jahr 2020 keine Steuern.

In einem anderen Beispiel verbuchte Microsoft Singapore Holdings im Jahr 2020 Gewinne aus Dividenden in Höhe von 22,4 Mrd. Dollar, kündigte aber eine Steuerschuld von nur 15 Dollar an. "Microsoft rühmt sich gegenüber seinen Aktionären mit Gewinnspannen von über 30 Prozent. In Großbritannien, Australien und Neuseeland liegen die Renditen jedoch bei drei bis vier Prozent", sagt CICTAR-Analyst Jason Ward.

Deals mit der öffentlichen Hand

"Es scheint nicht glaubwürdig, dass diese Märkte so dramatisch unterdurchschnittlich abschneiden. Microsoft entzieht dem öffentlichen Sektor dringend benötigte Einnahmen", während es "als staatlicher Auftragnehmer Milliarden verdient, mit Verträgen auf allen Regierungsebenen und in praktisch jedem Land", so Ward.

Laut der Studie hat Microsoft in den vergangenen fünf Jahren in Großbritannien, den USA, Australien und Kanada öffentliche Aufträge über mindestens 3,3 Mrd. Dollar unterzeichnet. Jedoch werden "über 80 Prozent seiner gesamten Auslandseinnahmen über Puerto Rico und Irland geleitet", heißt es in dem Bericht. Dort liegen die Steuersätze sehr niedrig.

(Ende)
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