pte20220617016 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Messer-Fotos der Polizei schüren Bewaffnung

Forscher kritisieren Met Police, Kultur der Angst und negative Stereotype somit aufrechtzuerhalten


Tatwaffe: Polizei-Bilder von Messern im Social Web kritisiert (Foto: pixabay.de/Alexander Lesnitsky)
Tatwaffe: Polizei-Bilder von Messern im Social Web kritisiert (Foto: pixabay.de/Alexander Lesnitsky)

Glasgow (pte016/17.06.2022/11:30)

Die Praxis der britischen Met Police http://www.met.police.uk , beschlagnahmte Messer in den sozialen Medien zu posten, könnte zum Tragen von Messern ermutigen. Zu dem Schluss kommen Forscher der University of Strathclyde http://www.strath.ac.uk . Das Teilen derartiger Fotos riskiere zudem das Schaffen einer Kultur der Angst und des Aufrechterhaltens negativer Stereotype. Zwischen den Jahren 2020 und 2021 teilte die Met Police mehr als 2.100 Fotos von beschlagnahmten Messern. Laut der Met Police warte man noch auf die Ergebnisse einer anderen Studie, die im nächsten Monat veröffentlicht werde.

"Warten andere Studien ab"

Wenn sie angemessen eingesetzt werden, würden die Fotos, so die Met Police, die Ernsthaftigkeit des Themas unterstreichen. Bis zu Ende des vergangenen Jahres starben allein in London 27 Teenager bei Messerstechereien. Das ist die höchste Zahl seit 2008. Die Studie der University of Strathclyde kommt zu dem Schluss, dass das Teilen von Fotos mit Messern seitens der Polizei sowohl junge Menschen dazu ermutigt, Waffen zu tragen als auch negative Reaktionen provozieren und vorgefasste Vorstelllungen darüber, wer wahrscheinlich ein Messer mit sich trägt, aufrechterhalten kann.

Ein Sprecher der Met Police begrüßte die Diskussion zur Bekämpfung der Gewalt in all ihren Formen. Möglicherweise tödliche Waffen von den Straßen zu bekommen, sei von zentraler Bedeutung. "Wir glauben, dass Fotos von Messern und ähnlichen Waffen bei einem angemessenen Einsatz, den Ernst der Lage betonen und wie wir damit umgehen." Es gebe derzeit mehrere wissenschaftliche Studien, die die möglichen Auswirkungen der Veröffentlichung dieser Fotos untersuchen. "Wir warten auf die Ergebnisse, bevor wir über eine Veränderung unseres Vorgehens nachdenken", so der Polizeisprecher.

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