pte20211202005 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Leuchtende Kristalle werden bald billiger

Organische Moleküle ersetzen anorganische - Verarbeitung bei moderaten Temperaturen möglich


Laborexperimente: Leuchtkraft lässt noch zu schnell nach (Foto: oist.jp)
Laborexperimente: Leuchtkraft lässt noch zu schnell nach (Foto: oist.jp)

Onna/Fukuoka (pte005/02.12.2021/06:10)

Neue Materialien, die Licht speichern und in der Dunkelheit wieder abgeben, haben Forscher an der Graduiertenschule Okinawa Institute of Science and Technology https://www.oist.jp/ (OIST) in Onna und der Kyushu Universityhttps://www.kyushu-u.ac.jp/en/ in Fukuoka entwickelt. Sie sind weitaus billiger herzustellen. Weltweit werden leuchtende Kristalle im großen Maßstab für Notfallschilder, Uhren und Farben verwendet. Der globale Markt liegt bei 400 Millionen Dollar pro Jahr.

[b]Verzicht auf Seltenerdmetalle möglich[/b]

Die anorganischen Kristalle, die derzeit benötigt werden, um diesen Effekt auf hohem Leistungsniveau zu erzielen, enthalten teure Seltenerdmetalle und benötigen Fertigungstemperaturen von mehr als 1000 Grad Celsius. Die Japaner setzen dagegen auf organische Materialien, die in großen Mengen verfügbar sind und bei moderaten Temperaturen verarbeitet werden können.

[b]Biologische Vorgänge werden sichtbar[/b]

„Organische Materialien sind nicht nur viel verfügbarer und einfacher zu verarbeiten als anorganische Materialien, sie sind auch löslich, sodass daraus auch Tinten und Färbemittel für Textilien hergestellt werden können", sagt Professor Chihaya Adachi, Direktor des Zentrums für organische Photonik und Elektronikforschung an der Kyushu Universität. Möglicherwiese ließen sich die Moleküle auch im so genannten Bioimaging einsetzen, dem Sichtbarmachen von biologischen Vorgängen etwa in Menschen.

[b]Wie die Lichtemission funktioniert[/b]

„Um den Leuchteffekt zu erzielen ist ein vierstufiger Prozess nötig: Ladungstransfer, Trennung, Rekombination und schließlich Emission", so Professor Ryota Kabe, der die Organic Optoelectronics Unit des OIST leitet. „Innerhalb der Moleküle sind Elektronen in Löcher eingebettet. Ein wichtiger Teil des Prozesses ist die Trennung der Elektronen von den Löchern. Wenn die beiden wieder zusammenkommen, emittieren sie Licht." Es gelang den Forschern, durch Zugabe einer speziellen Komponente die Zeit, in der Elektronen und Löcher rekombinieren hinauszuzögern, sodass sich die Leuchtdauer verlängerte.

[b]Anorganische Moleküle haben die Naser noch vorn[/b]

„Durch Optimierung ist es uns gelungen, die Leistung organischer Moleküle um das Zehnfache zu verbessern", so Kabe. Die organischen Moleküle seien auch, anders als in ersten Versuchen, widerstandsfähiger gegen den Sauerstoff der Luft. Mit der Leistung ist er allerdings noch nicht zufrieden. „Wir müssen weiter daran arbeiten, die Emissionen abzustimmen, bis sie denen der anorganischen Kristalle entsprechen.

(Ende)
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