pte20200624009 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Leguminosen machen Landwirtschaft nachhaltig

Symbiose von Wurzeln und Rhizobien ermöglicht Bindung von atmosphärischem Stickstoff


Dünger ausfahren: System optimiert Bewirtschaftung (Foto: pixabay.com, Hans)
Dünger ausfahren: System optimiert Bewirtschaftung (Foto: pixabay.com, Hans)

Neapel (pte009/24.06.2020/10:30) Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Bioscienze e Biorisorse http://ibbr.cnr.it hat ein innovatives Modell zur Optimierung der Stickstoffbindung im Pflanzenbau entwickelt. Damit lässt sich laut den Experten ein für die effiziente und umweltfreundliche Düngung von Kulturpflanzen geeignetes Verfahren bereitstellen.

Der Stickstoffbinder entsteht durch das Zusammenwirken von Leguminose und Rhizobium, ein im Boden vorhandenes Bakterium. Dieses sorgt für die Entstehung eines knotenförmigen Gebildes, das den in der Atmosphäre enthaltenen Stickstoff in Pflanzennährstoffe umwandelt. "Als besonders nützlich erweist es sich unter Stressbedingungen. Dies kann ein Überangebot an Wasser und der dadurch entstehende Sauerstoffmangel sein", erklärt Projektleiter Maurizio Chiurazzi.

Weniger Kunstdünger nötig

Laut dem Experten lassen sich mit dem Modell zudem das meist mit der Verwendung von Kunstdünger verbundene Überangebot von Stickstoff und die dadurch entstehende Eutrophierung von Gewässern vermeiden. Der Anbau von Leguminosen, wie beispielsweise Soja, dient vor allem der Fütterung von Nutztieren, die ihrerseits ein Problem für die Umwelt darstellen.

"Die biologische Düngung sollte deshalb Teil einer globalen Strategie werden, die die Biodiversität von Leguminosen und ihren Einsatz in der menschlichen Ernährung fördert", meint Chiurazzi. Eine biologische Bodenverbesserung wird bislang nur in Form der Gründüngung praktiziert , indem stickstoffreiche Nutzplanzen wie Raps oder Ölrettich in den Ackerboden eingemulcht werden. Details wurden in "New Phytologist" publiziert.

(Ende)
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