pte20240412004 Medizin/Wellness, Unternehmen/Wirtschaft

Kursverluste erhöhen Antidepressiva-Konsum

Steigende Kurse haben laut Untersuchung der Ball State University dagegen keinen Einfluss


Wasser bis zum Hals: Kurverluste sorgen für Depressionen (Bild: Alexandra_Koch, pixabay.com)
Wasser bis zum Hals: Kurverluste sorgen für Depressionen (Bild: Alexandra_Koch, pixabay.com)

Muncie (pte004/12.04.2024/06:15)

Forscher der Ball State University haben einen eindeutigen und robusten Zusammenhang zwischen Kursrückgängen an Börsen und zunehmender Einnahme von Antidepressiva bei Anlegern festgestellt. "Diese Beziehung, die nicht von den lokalen wirtschaftlichen Bedingungen abhängt, deutet darauf hin, dass sich Investitionsverluste direkt auf die psychische Gesundheit der Anleger auswirken", sagt Chang Liu, der die Studie mit Maoyong Fan angefertigt hat. Kursgewinne hätten allerdings keinen Einfluss auf die Einnahme von Antidepressiva.

Vor allem Reichere gefährdet

Die Forscher haben für ihre Studie einen nationalen medizinischen Datensatz und den sogenannten "Home Bias" genutzt. Das bedeutet Heimatneigung und kommt aus der Portfoliotheorie. Er beschreibt das Phänomen, dass sich private Anleger weitaus häufiger in Aktien vom eigenen Heimatmarkt engagieren.

Laut den Experten verstärkt sich der Effekt in Gebieten mit höherem Pro-Kopf-Dividendeneinkommen, was auf einen direkten Zusammenhang zwischen höherem Aktienbesitz und stärkeren Reaktionen hindeutet. Damit ist bestätigt, dass Portfolioverluste und nicht die lokalen wirtschaftlichen Bedingungen für den erhöhten Einsatz von Antidepressiva während eines Abschwungs verantwortlich sind.

Psyche sowie Physis belastet

"Der finanzielle Stress durch fallende Aktienkurse beeinträchtigt nicht nur die psychische Gesundheit, sondern führt auch zu körperlichen Gesundheitsproblemen wie Schlaflosigkeit und Depressionen, was auf die weitreichenden gesellschaftlichen Folgen hinweist. Wegen der Volatilität der Aktienmärkte erfordert die Zunahme psychischer Probleme einen proaktiven Ansatz zur Unterstützung und Aufklärung der Anleger", so Fan.

"Unsere Ergebnisse sprechen für die Einbeziehung von Ressourcen für psychische Gesundheit in die Finanzberatung, insbesondere in Zeiten von Marktturbulenzen. Und unsere Studie unterstreicht die Notwendigkeit politischer und pädagogischer Maßnahmen, um die mit der Teilnahme am Aktienmarkt verbundenen Risiken für die psychische Gesundheit zu mindern und sicherzustellen, dass die Anleger emotional und finanziell auf Marktveränderungen vorbereitet sind", meint Fan.

(Ende)
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