pte20240411023 Produkte/Innovationen, Technologie/Digitalisierung

Neuer E-Handschuh verleiht Tauchern Worte

Gadget der Universität Qingdao ermöglicht eine sichere Verständigung selbst in trübem Wasser


Taucher: Neuer E-Handschuh ermöglicht eine sicherere Verständigung (Foto: pixabay.com, CSITDMS)
Taucher: Neuer E-Handschuh ermöglicht eine sicherere Verständigung (Foto: pixabay.com, CSITDMS)

Qingdao (pte023/11.04.2024/11:30)

Taucher können sich dank eines neuen E-Handschuhs von Forschern der Universität Qingdao künftig besser miteinander verständigen. Das Gadget der Textilfachleute wandelt Gesten in Informationen um, die dem Partnertaucher über den Ohrlautsprecher übermittelt werden.

Bessere Warnung vor Haien

Taucher haben sich schon immer mit Gesten untereinander verständigt. Um zum Beispiel "Okay" zu sagen formen sie mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis. Und Daumen nach oben recken heißt "Auftauchen". In größeren Tiefen oder nicht allzu klarem Wasser sind die Gesten allerdings schlecht oder gar nicht zu erkennen, was bei einer Warnung vor Haien fatal sein kann.

Einige existierende E-Handschuhe ermöglichen es dem Träger bereits, mit Elementen der virtuellen Realität zu interagieren. Andere helfen Menschen nach einem Schlaganfall, sich zu verständigen. Die große Herausforderung bestand jetzt darin, die elektronischen Sensoren wasserdicht zu verpacken und gleichzeitig die Flexibilität des Handschuhs zu erhalten, damit der Träger ihn je nach dem, was er vermitteln will, bewegen kann.

16 Gesten zur Verständigung

Die Forscher haben die Bewegungssensoren in eine dünne Hülle aus flexiblem Polydimethylsiloxan eingebaut. Das ist ein wasserdichter Kunststoff, der auch in Kontaktlinsen verwendet wird. Mit zehn dieser Sensoren haben sie ihren Handschuh ausgestattet. Die Sensoren erfassen Bewegungen der Finger und reagieren auf Druck.

Um ein Handgestenvokabular zu erstellen, das der Computer verstehen kann, haben die Fachleute Freiwillige 16 Gesten machen lassen, darunter die grundlegenden wie "Okay" und "Auftauchen". Die Forscher zeichneten dann die spezifischen elektronischen Signale auf, die die Sensoren bei jeder Geste erzeugten.

Mithilfe von maschinellem Lernen brachten sie der Auswertungs-Software bei, die Signale in akustische Informationen zu übersetzen. Sie erreichten eine Treffergenauigkeit von 99,8 Prozent. Ihren Handschuh haben die Wissenschaftler nun in "ACS Nano" vorgestellt, einer Fachzeitschrift der American Chemical Society in Washington.

(Ende)
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