Kunsthaut revolutioniert Moskito-Forschung
Arm mit synthetischem Überzug soll wissenschaftliche Entwicklung von Gegenstrategien bieten
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Blutgefüllte künstliche Haut lockt Moskitos magisch an (Foto: Brandon Martin, rice.edu) |
Houston/New Orleans (pte002/13.02.2023/06:00)
Bioingenieure der Rice University und des Tropeninstituts der Tulane University haben für die Moskito-Forschung einen künstlichen Arm mit echtem Blut entwickelt, der als vollwertige Alternative für menschliche Körperteile dient. Die synthetische Haut, die die Insekten begeistert durchstechen, besteht aus einem hochporösen Kunststoff, den die Forscher per 3D-Druck hergestellt haben. Daraus wird im Normalfall ein Hydrogel, indem die Poren mit Wasser gefüllt werden. In diesem Fall ist es Blut, wie es stechende Insekten mögen.
Blut statt Wasser im Hydrogel
Für Testzwecke haben die Wissenschaftler die Kunststoffgerüste mit warmem menschlichem Blut präpariert und sechs davon in eine mit Moskitos gefüllte Plastikbox gelegt. Sie war mit Kameras ausgestattet, die jeden Fleck der synthetischen Haut erfassten. Das Team nutzte dann ein maschinelles Lernmodell, um das Videomaterial zu analysieren und festzustellen, ob sich bestimmte Moskitos vom Blut in den Hydrogelen ernährt hatten oder nicht.
"Wenn wir untersuchen können, wie Moskitos sich ernähren und was sie während des Saugens tun, können wir ihr Potenzial für die Übertragung von Krankheiten besser verstehen und möglicherweise Dinge tun, um sie vom Blutsaugen abzuhalten", unterstreicht Tropenmedizinerin Dawn Wesson. Sie hat herausgefunden, dass es mit dem beliebten Anti-Moskito-Mittel "DEET" ganz gut funktioniert.
Einsatz in freier Wildbahn geplant
Das neue Hydrogel und maschinelle Lernsystem werde in Wessons Labor bereits eingesetzt, um die Übertragung von Dengue zu untersuchen. Künftig soll die künstliche Haut in freier Wildbahn verwendet werden, um herauszufinden, wie sich Moskitos verhalten, die sich von tierischem Blut ernähren.
(Ende)
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