pte20251117018 in Forschung

Kunden verschulden sich bei Online-Händlern

2024 war fast ein Drittel des Klientels von Schuldnerberatungen in Deutschland davon betroffen


Online-Shopping: Verlockende Angebote werden zur Schuldenfalle (Foto: pixabay.com, justynafaliszek)
Online-Shopping: Verlockende Angebote werden zur Schuldenfalle (Foto: pixabay.com, justynafaliszek)

Wiesbaden (pte018/17.11.2025/12:30)

Laut neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hatte 2024 fast ein Drittel der rund 577.400 Personen mit Schuldnerberatungsbedarf Außenstände bei Online- und Versandhändlern. Angesichts des bevorstehenden Black Friday lässt dieser Prozentsatz aufhorchen.

Kontinuierlicher Anstieg

Den Wiesbadener Statistikern zufolge ist der Anteil in den vergangenen fünf Jahren um zwei Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2019 hatte er noch bei 27 Prozent von insgesamt rund 582.100 beratenen Personen gelegen, teilt die Behörde mit.

Am häufigsten waren die Überschuldeten 2024 bei sonstigen öffentlichen Gläubigern, zum Beispiel den Sozialkassen, verschuldet (Anteil 57 Prozent) sowie bei Telkos (48 Prozent). Die Verbindlichkeiten, die die überschuldeten Personen bei Gläubigern des Online- und Versandhandels ausstehen hatten, beliefen sich 2024 auf durchschnittlich 644 Euro.

Das entsprach allerdings nur zwei Prozent der gesamten durchschnittlichen Schulden aller überschuldeten Personen in Höhe von 32.976 Euro. Im Jahr 2019 hatte die Schuldenlast der beratenen Personen bei Online- und Versandhändlern im Durchschnitt 515 Euro betragen, die gesamten Schulden aller Personen in Beratung machten durchschnittlich 28.244 Euro aus.

Jüngere stärker verschuldet

Jüngere Überschuldete sind stark von Verbindlichkeiten bei Online-Händlern betroffen. 2024 waren 40 Prozent der beratenen 20- bis 24-Jährigen dort verschuldet. Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil ab: Während bei den 25- bis 34-Jährigen noch 37 Prozent entsprechende Rückstände aufwiesen, lag der Anteil bei den 55- bis 64-Jährigen bei 23 Prozent.

Überschuldete Frauen haben höhere Schulden bei Online- und Versandhändlern. So hatten 2024 fast 36 Prozent der Frauen, die Beratungsstellen kontaktierten, Rückstände dort. Bei den Männern betrug der Anteil 24 Prozent. Auch die durchschnittliche Schuldenlast bei Online- und Versandhändlern lag bei Frauen (834 Euro) deutlich höher als bei Männern (463 Euro).

(Ende)
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