Künstliche Spinne bekämpft bald Darmkrebs
Weicher Roboter von Forschern der Universität Macau transportiert Medikamente zum Ziel
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Hier findet sich die künstliche Spinne zurecht (Illustration: John Bloor, pixabay.com) |
Macau (pte014/19.09.2025/12:00)
Nach Art der Goldenen Radspinne, die mehr kullernd als laufend zum Ziel kommt, bewegt sich der neuartige weiche Roboter "BMSR" von Forschern der Universität Macau durch den Magen-Darm-Trakt des Menschen, um Medikamente dorthin zu bringen, wo sie vonnöten sind. Der Roboter wird von außen mithilfe eines Magnetfeldes angetrieben. Die Position der "Spinne" lässt sich mit bildgebenden Verfahren in Echtzeit sichtbar machen.
Weiches Material schonend
Die künstliche Spinne besteht aus weichen Materialien, die die empfindliche Umgebung nicht verletzt. Sie hat, anders als das lebende Original, nur vier Beine, mit denen sie sich fortbewegt, und zwar ohne Motor. Das von außen angelegte Magnetfeld steuert die Beine, sodass sie sich weitgehend rollend fortbewegt. Sie kann Höhenunterschiede von bis zu acht Zentimetern überwinden und lässt sich auch von schleimigen Auskleidungen und Faltungen im Gewebe nicht abschrecken.
"Diese außergewöhnliche Mobilität ermöglicht es den BMSRs, Medikamente im Magen-Darm-Trakt gezielt zu verabreichen", so die Entwickler. BMSR ist die Abkürzung für einen bioinspirierten magnetischen Softroboter. Um die Fähigkeit ihres Roboters zur Navigation im Magen-Darm-Trakt nachzuweisen, haben die Experten ihn in Teilen des Magen-Darm-Trakts verstorbener Tiere bewegt.
Medikamente wurden erfolgreich zu den Zielorten transportiert, ohne Gewebe zu beschädigen. Als nächstes stehen Versuche mit lebenden Tieren an, ehe es klinische Studien mit Menschen gibt. Die Entwickler glauben, dass sie damit eine alternative und schonende Methode zur Behandlung von Krebs im Magen-Darm-Trakt gefunden haben.
Alternative zur Endoskopie
"In den letzten Jahren hat die steigende Häufigkeit von Magen-Darm-Krebs einen dringenden Bedarf an wirksamen Strategien zur Früherkennung ausgelöst", so Ruomeng Xu, Professorin der Elektrotechnik, und ihr Doktorand Xianli Wang. "Herkömmliche endoskopische Techniken verursachen oft Beschwerden beim Patienten, und es ist schwierig, tiefliegende Bereiche komplexer Organstrukturen zu erreichen."
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