pte20200310022 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Kreislaufversagen ist präzise vorhersagbar

Verfahren kombiniert verschiedenste Vitalwerte sowie weitere medizinisch relevante Informationen


Leben retten: Kreislaufversagen früher erkennbar (Foto: pixabay.com, geralt)
Leben retten: Kreislaufversagen früher erkennbar (Foto: pixabay.com, geralt)

Zürich/Basel (pte022/10.03.2020/11:30) Kritisches Kreislaufversagen von Patienten auf der Intensivstation lässt sich nun mehrere Stunden vor dem tatsächlichen Eintreten vorhersagen. Das neue Verfahren von Forschern der ETH Zürich (ETHZ) http://ethz.ch und des Inselspitals Bern http://insel.ch kombiniert die verschiedenen Vitalwerte sowie weitere medizinisch relevante Infos über einen Patienten miteinander und rettet somit Leben.

Daten in Echtzeit auswerten

Ziel der Schweizer Wissenschaftler ist es, mit der Methode die Vitalwerte im Krankenhaus in Echtzeit auszuwerten und das behandelnde Personal vorzuwarnen. Dieses kann somit frühzeitig geeignete Maßnahmen einleiten. Für die Studie haben die Wissenschaftler Daten von 36.000 Aufenthalten auf der Intensivstation in anonymisierter Form ausgewertet. Die Universitätsklinik für Intensivmedizin des Inselspitals begann 2005, detaillierte und zeitlich hochaufgelöste Daten zu speichern.

"Die so entwickelten Algorithmen und Modelle konnten im genutzten Datensatz 90 Prozent aller Kreislaufversagen vorhersagen. In 82 Prozent aller Fälle erfolgte die Vorhersage mindestens zwei Stunden im Voraus, womit den Ärzten Zeit für eine Intervention geblieben wäre", sagt Gunnar Rätsch, ETHZ-Professor für Biomedizininformatik. Für diese Arbeit standen pro Patient mehrere hundert unterschiedliche Messgrößen und medizinische Informationen zur Verfügung. "Wir konnten allerdings zeigen, dass bereits 20 Messgrößen für eine genaue Vorhersage ausreichen. Dazu gehören unter anderem Blutdruck, Puls, verschiedene Blutwerte, das Alter sowie die verabreichten Medikamente", so Karsten Borgwardt, ETHZ-Professor für Data Mining.

(Ende)
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