Krebskiller sind jetzt schneller einsatzbereit
Manipulierte Körperzellen greifen gezielt an und verschaffen vielen Patienten deutlich mehr Zeit
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Vergrößertes Bild der neuen Killerzelle: effektiver beim Abtöten von Krebs (Foto: niaid.nih.gov) |
Boston/Cambridge (pte002/10.10.2025/06:05)
Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard University haben eine neue Methode zur Herstellung sogenannter CAR-NK-Zellen entwickelt. Diese Art künstlicher Immunzellen lässt sich effektiv gegen Krebs programmieren. Das neue Verfahren reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Abstoßung durch das Immunsystem des Patienten, ein häufiger Nachteil dieser Art von Behandlung.
Tests an Mäusen erfolgreich
Den Experten ist es zeitgleich gelungen, den Herstellungsprozess so stark zu verkürzen, dass sich die Zellen dem Patienten unmittelbar nach der Diagnose verabreichen lassen. "Außerdem töten sie Krebszellen besser ab", sagt MIT-Biologe Jianzhu Chen. In einer Studie an Mäusen mit humanisiertem Immunsystem haben die Forscher gezeigt, dass diese Zellen die meisten Krebszellen zerstören können.
NK-Zellen sind ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Immunabwehr des Körpers. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Krebszellen und virusinfizierte Zellen aufzuspüren und abzutöten. Eine ihrer Strategien zur Zellabtötung, die auch von T-Zellen angewendet wird, ist ein Prozess namens Degranulation. Dazu setzen Immunzellen das Protein Perforin frei, das Löcher in andere Zellen bohrt, um deren Absterben herbeizuführen.
Gentechnische Verstärkung
Um CAR-NK-Zellen herzustellen, ist eine kleine Menge Blut des Patienten nötig. Daraus werden natürlich vorkommenden NK-Zellen isoliert und mit gentechnischen Mitteln so verändert, dass sie das Protein chimärer Antigenrezeptor (CAR) produzieren, das bestimmte Proteine auf Krebszellen angreift. Im Labor werden diese Zellen vermehrt und dann dem Patienten injiziert. Im Körper machen sie sich dann auch auf die Jagd nach Krebszellen.
Die Forscher nutzen statt der Zellen des Patienten die von gesunden Menschen, die vorab manipuliert und vermehrt werden, sodass sie jederzeit in großen Mengen vorhanden sind. Direkt eingesetzt würde der Körper des Patienten sie als fremd erkennen und abstoßen, ehe sie krebstötend eingreifen könnten.
Um das zu verhindern, entfernen die Biotechniker bestimmte Proteine auf der Oberfläche der Zellen, die dem Immunsystem den Befehl geben, gleich anzugreifen. Ohne dieses Protein werden sie nicht erkannt und können ungestört operieren und die Krebszellen bekämpfen. Gemeinsam mit dem Dana-Farber Cancer Institute, einem Krebsforschungsinstitut in Boston, bereiten die Forscher jetzt klinische Studien an Menschen vor.
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