Krebs: Sport reduziert ernste Komplikationen
Wissenschaftler weisen geringeres Tumorwachstum und bessere Herzfunktion bei Mäusen nach
Laufen: Sport verbessert Prognose bei Krebs (Foto: pixabay.com, kinkate) |
Greensboro (pte012/04.04.2022/10:30)
Sportler profitieren bei einer Krebserkrankung von einem langsameren Tumorwachstum. Auch sind Komplikationen im Zuge des Wasting-Syndroms beziehungsweise einer Kachexie dann besser in den Griff zu bekommen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung der University of North Carolina at Greensboro http://uncg.edu , die an Mäusen durchgeführt wurde. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Louisa Tichy ist dauerndes aerobes Training wie Laufen besonders sinnvoll zur Verringerung des Krebsrisikos. Details wurden in "Experimental Biology" publiziert.
Sport schützt vor Krebs
Von einer Kachexie sind bis zu 80 Prozent der Patienten mit fortgeschrittenem Krebs betroffen. Sie wird bei Krebs mit rund einem Drittel aller Todesfälle in Verbindung gebracht. Die Betroffenen leiden unter einem schweren fortschreitenden Muskelschwund, einem Verfall der Herzstruktur- und funktion sowie einer allgemein schlechteren Lebensqualität. Frühere Studien hatten gezeigt, dass Sport eine entzündungshemmende Wirkung haben und sich positiv auf eine Kachexie auswirken könnte. Nur sehr wenige Studien in diesem Bereich konzentrieren sich jedoch auf die Vorbehandlung.
Tichy zufolge weist die aktuelle präklinische Untersuchung darauf hin, dass eine Präkonditionierung oder Sport vor dem Auftreten des Tumors eine wichtige kardioprotektive Rolle während der Kachexie zu spielen scheint, indem die Struktur und Funktion des Herzens erhalten werden. "Sie half auch bei der Hemmung des Tumorwachstums. Das galt auch dann, wenn die Tiere während der tumortragenden Zeit keinen Sport betrieben", verdeutlicht Tichy die aktuellen Studienergebnisse.
Experimente mit Tieren
Für die Studie haben die Forscher Mäuse untersucht, die entweder acht Wochen lang in einer Tretmühle trainierten oder gar keiner Bewegung nachgingen. Nach acht Wochen führten die Wissenschaftler bei einigen Tieren beider Gruppen ein Krebsleiden herbei. Andere Tiere der beiden Gruppen blieben zur Kontrolle gesund. Es zeigte sich, dass Mäuse mit Krebs und einem sitzenden Lebensstil über eine schlechtere Herzfunktion verfügten. Dies wurde jeweils mittels einer Echokardiografie festgestellt. Die Mäuse in der sportlichen Gruppe hatten zudem ein geringeres Tumorvolumen und eine um 60 Prozent kleinere Tumormasse als die unsportlichen Mäuse.
Die Wissenschaftler arbeiten an dem Verstehen der zugrundeliegenden Proteine und Signalwege, die von Krebs und Sport betroffen sind, damit diese Informationen für die Schaffung von Interventionen mit Sport eingesetzt werden können. Die Experten betonen auch, dass das Schaffen von sicheren und wirksamen Interventionen für Krebspatienten es erfordern würde, die beste Intensität, Dauer und das Timing in präklinischen Modellen zu untersuchen, bevor Studien mit Menschen durchgeführt werden.
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