pte20220223002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Knochenersatz aus Stammzellen generiert

Australische Forscher entwickeln Verfahren zur Hilfe für Menschen nach Krebs-OP und Unfällen


Zellen unter dem Mikroskop: grün markiert die wachsenden Knochenzellen (Foto: rmit.edu.au)
Zellen unter dem Mikroskop: grün markiert die wachsenden Knochenzellen (Foto: rmit.edu.au)

Melbourne (pte002/23.02.2022/06:05)

Forscher der RMIT University http://rmit.edu.au haben eine Technik entwickelt, mit der sich zielgerichtet und schnell Knochen aus adulten Stammzellen bilden lassen. Dazu implantieren sie Stammzellen, die etwa aus dem Fettgewebe oder anderen Körperteilen des betroffenen Patienten gewonnen werden, dort, wo sich neue Knochenzellen bilden sollen. Diese setzen sie hochfrequenten Schallwellen aus. So behandelt, entstehen aus den unterschiedlichen Zellen Knochenzellen, die sich harmonisch an das verbliebene Knochenmaterial anschmiegen und Defekte ersetzen.

Bisher nur mit Rückenmarkzellen

Bislang waren die erzielten Erfolge nur mit Stammzellen möglich, die aus dem Rückenmark des Patienten in einer gefährlichen und schmerzhaften OP extrahiert worden waren. Zudem war es sehr aufwendig, diese Zellen dazu zu bringen, die gewünschte Struktur anzunehmen. "Diese Methode erfordert auch keine speziellen Medikamente und es ist sehr einfach, sie auf die Stammzellen anzuwenden. Wir können die Stammzellen direkt auf den beschädigten Knochen auftragen oder zunächst im Labor züchten, ehe wir die ausgebildeten Knochenzellen implantieren", sagt RMIT-Stammzellforscherin Amy Gelmi.

"Wir nutzen die Schallwellen, um gezielt Druck auf die Stammzellen zu übertragen", ergänzt Leslie Yao, die mit ihrem Team die Schallquelle entwickelt hat. Es handelt sich um ein Halbleiterbauelement, das Schallwellen oberhalb von zehn Megahertz erzeugt. Damit lassen sich neben Zellen auch Flüssigkeiten und feste Werkstoffe präzise manipulieren. "Unser Gerät ist billig und einfach zu bedienen", so Yao. Es lasse sich leicht für die gleichzeitige Behandlung einer großen Zahl von Zellen hochskalieren. "Das ist entscheidend für ein effektives Tissue Engineering", meint die Forscherin. Unter Tissue Engineering versteht man das Züchten von Zellen unterschiedlicher Art zur Behebung von Defekten bei Menschen, etwa von Haut oder eben von Knochen.

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