pte20191219001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Kinder: HIV beeinträchtigt kognitive Fähigkeiten

611 Heranwachsende in Subsahara untersucht - Unterschiede vergrößern sich trotz Behandlung


HIV-Schleife: Kinder oft betroffen (Foto: pixabay.com, mohamed_hassan)
HIV-Schleife: Kinder oft betroffen (Foto: pixabay.com, mohamed_hassan)

Durham (pte001/19.12.2019/06:00) Kinder, die sich im Mutterleib, während der Geburt oder im Zuge des Stillens mit HIV infiziert haben, schneiden laut einer Studie des International Maternal Pediatric Adolescent AIDS Clinical Trials Network (IMPAACT) http://impaactnetwork.org bei Tests zur kognitiven Fähigkeiten, der motorischen Funktion und Aufmerksamkeit schlechter ab. Für die Studie wurden 611 Kinder in Subsahara-Afrika neuropsychologisch untersucht.

Schlechtere Leistung

Für die Erhebung haben die Forscher 246 Kinder mit HIV zwischen fünf und elf Jahren rekrutiert, die vor dem dritten Lebensjahr während einer früheren IMPAACT-Studie mit einer antiretroviralen Therapie begonnen hatten. Zu Beginn wurden bei den Teilnehmern eine Reihe neuropsychologischer Tests durchgeführt. Zwei Vergleichsgruppen bestanden aus Kindern, die HIV-negativ waren, aber im Mutterleib oder während der Geburt mit dem Virus in Kontakt gekommen waren sowie aus Gleichaltrigen ohne jeden Kontakt. Alle Kinder mit HIV befanden sich während der Studie in antiretroviraler Behandlung. Bei rund drei Viertel war die Virenbelastung unterdrückt.

Nachdem Faktoren wie Alter, Geschlecht und bestimmte sozioökonomische und Familienfaktoren berücksichtigt worden waren, zeigte sich, dass Teilnehmer mit HIV über eine schlechtere Leistung bei den kognitiven Fähigkeiten, motorischer Funktion und Aufmerksamkeit verfügten. Diese Gruppe verfügte zudem über deutlich geringere Verbesserungen bei den Fähigkeiten, zu planen und logisch zu denken.

Verhalten wird beeinflusst

Diese Fähigkeiten spielen laut Forschungsleiter Michael Boivin im späteren Leben eine Rolle, wenn es die Einnahme von Medikamenten oder das Treffen von Entscheidungen geht, wie etwa den Verzicht auf ein risikoreiches Verhalten bei frühem sexuellen Kontakt. Bei keinem der Tests konnten entscheidende Unterschiede zwischen HIV-negativen Kindern, die dem Virus ausgesetzt waren, und jenen ohne jeglichen Kontakt festgestellt werden. Die Forschungsergebnisse wurden in "Clinical Infectious Diseases" veröffentlicht.

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