KI-Tools können Kreativität im Job erhöhen
Studie zeigt notwendige Voraussetzungen wie Problembewusstsein und Denkfähigkeiten auf
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KI: fördert Kreativität im Job, wenn sie bewusst genutzt wird (KI-Bild: pixabay.com, beasternchen) |
New Orleans (pte003/10.06.2025/06:10)
Generative KI-Tools wie ChatGPT können die Kreativität von Beschäftigten steigern, wenn diese kritisch über ihre Arbeit nachdenken und die Tools effektiv einsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Wissenschaftlern der Tulane University, an der auch Kollegen weiterer Universitäten beteiligt waren. Die Forschungsergebnisse sind im "Journal of Applied Psychology" erschienen. In Deutschland nutzt bereits jeder zweite Beschäftigte KI-Tools wie ChatGPT am Arbeitsplatz - auch ohne eine betriebliche Einführung, wie pressetext berichtete.
Reale Bedingungen
Die Untersuchung ist eines der ersten Feldexperimente dazu, wie sich große Sprachmodelle (LLMs) auf die Kreativität in realen Arbeitsumfeldern auswirken. Die Forscher haben hierzu mit einer Tech-Beratungsfirma zusammengearbeitet und wiesen 250 Angestellten nach dem Zufallsprinzip zu, ChatGPT während einer Arbeitswoche zu benutzen oder dies zu unterlassen. Vorgesetzte und externe Prüfer bewerteten anschließend deren Kreativität.
"KI-Mitarbeiter" schnitten besser ab: Sie brachten mehr neue und nützliche Ideen hervor. Allerdings war die Steigerung nicht bei allen gleich stark ausgeprägt. Am meisten profitierten Beschäftigte, die ChatGPT nicht nur passiv nutzten. Sie dachten aktiv über Arbeitsaufgaben, Problemlösungen und KI-Einsatz nach, um ihre Ziele zu erreichen. Laut den Forschern konnten sie somit ihr eigenes Denken steuern - sie planten, reflektierten und passten ihren Ansatz bei Bedarf an.
Metakognitive Strategien
"Der Einsatz generativer KI macht die Menschen nicht automatisch kreativer. Er steigert die Kreativität nur bei Mitarbeitern, die 'metakognitive Strategien' anwenden, das heißt, ihre Aufgaben aktiv analysieren, ihre Denkprozesse überwachen und ihre Herangehensweise anpassen", so Hauptautor Shuhua Sun von der A. B. Freeman School of Business der Tulane University.
Sun und seine Kollegen sehen ihre Studie als Wegweiser für Unternehmen, die in KI investieren, um Innovationen voranzutreiben. Einfach nur Tools wie ChatGPT einzuführen, reiche nicht aus. Für gute Resultate müssten Firmen ihren Mitarbeitern auch dabei helfen, bessere Denkgewohnheiten zu entwickeln - etwa bei der Bewertung von Problemen, der Anpassung von Strategien und der Nutzung neuer Ressourcen.
"Selbst die fortschrittlichsten generativen KI-Systeme werden die Kreativität nicht fördern, wenn Mitarbeiter passive Konsumenten ihrer Ergebnisse sind und nicht über die nötigen metakognitiven Strategien verfügen, um sich effektiv mit ihnen auseinanderzusetzen. Um das Potenzial von KI zur Steigerung der Kreativität am Arbeitsplatz zu erschließen, müssen Unternehmen nicht nur neue Tools einsetzen, sondern auch in die Entwicklung der metakognitiven Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter investieren und den durchdachten, strategischen Einsatz von KI fördern, um kognitive Arbeitsressourcen zu erwerben, die kreatives Denken unterstützen", bilanziert Sun.
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