KI-Tool macht Häuserfassaden "durchsichtig"
Google Street View verrät Details über Gebäude und hilft Städteplanern bei Ressourcenverbrauch
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Shoshanna Saxe und Alex Olson blicken hinter die Fassaden (Foto: Phill Snel, utoronto.ca) |
Toronto (pte005/26.05.2025/06:10)
Die Straßenansichten von Google Street View sind weit mehr als die Abbildungen der Fassaden in den meisten Gemeinden der Welt. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) nutzen sie Forscher der University of Toronto für zusätzliche Infos über die dargestellten Gebäude, ihr Alter beispielsweise und die Wohnfläche.
Daraus wiederum könnten sich die Treibhausgasemissionen abschätzen und andere umweltrelevante Infos gewinnen lassen, wie den Wasserverbrauch der Bewohner, unterstreichen Shoshanna Saxe und ihr Kollege Alex Olson, die beide an der in Kanada befindlichen Hochschule lehren und forschen.
1.000 statt Millionen Dollar
"Erstmals können wir Dinge vorhersagen, die auf einem Foto nicht zu sehen sind", so Saxe. Da Google Street View weitverbreitet sei, böte diese Methode eine kostengünstige Möglichkeit, groß angelegte Gebäudedaten zu generieren. "Wir haben vielleicht 1.000 Dollar für Fotos ausgegeben, um Daten zu erhalten, deren Beschaffung sonst Millionen gekostet hätte", sagt die Professorin.
Die Bilder werden mit einer Software ausgewertet, die auf KI basiert. Das Team hat diese anhand der Bilder von Gebäuden, deren Eigenschaften bekannt waren, trainiert. Mit diesem Wissen im "Hinterkopf" gelingt es der KI, die Eigenschaften von unbekannten Gebäuden aufgrund ihrer Fassaden abzuschätzen. Das Alter der Häuser erfasst sie mit einer Trefferquote von 70 Prozent. Bei der Gebäudefläche sind es sogar 80 Prozent.
Hilfe für die Städteplanung
"Das ermöglicht uns eine fundierte Einschätzung der Innenbereiche und der Art der Nutzung der lokalen Infrastruktur durch die Bewohner. Dadurch lassen sich beispielsweise die Ressourcen, die für die Instandhaltung und den Betrieb der Gebäude aufgewendet werden, sehr genau abschätzen", weiß Olson. Aus Landkarten und Bauplänen ließen sich diese Erkenntnisse nicht gewinnen, ergänzt Saxe.
Der Einsatz von KI, um hinter die Fassaden von Gebäuden zu blicken, könnte auch Stadtplanern helfen, den Ressourcenbedarf von Städten besser zu verstehen und Prioritäten für künftige Infrastrukturprojekte zu setzen. "Man möchte verstehen, wo es in seiner Stadt ungenutzte Ressourcen oder Infrastruktur gibt. Damit lässt sich zwar nicht die Zukunft modellieren, aber die aktuelle Situation wird recht genau beschrieben", unterstreicht Olson.
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