pte20220908002 in Leben

KI stoppt Nebenwirkungen von Medikamenten

Gefährdete Patienten mittels "International Anticholinergic Cognitive Burden Tool" identifizierbar


Medikamente: können schwere Nebenwirkungen auslösen (Bild: kalhh, pixabay.com)
Medikamente: können schwere Nebenwirkungen auslösen (Bild: kalhh, pixabay.com)

Exeter/Canterbury (pte002/08.09.2022/06:05)

Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) identifizieren Forscher der Universitäten Exeter http://exeter.ac.uk und Kent http://kent.ac.uk sowie nationalen Gesundheitsbehörden Patienten, die bei der Einnahme bestimmter Medikamente oft mit schwerwiegenden Nebenwirkungen zu kämpfen haben. Die Komplikationen können nach der Einnahme von verschreibungspflichtigen und rezeptfreien Präparaten auftreten, die das Gehirn beeinflussen, indem sie den wichtigen Neurotransmitter Acetylcholin blockieren. Viele Mittel wie Antidepressiva, Wirkstoffe gegen Magen- und Parkinson-Krankheiten haben anticholinerge Wirkung. Sie werden oft von älteren Menschen eingenommen.

Sturzrisiko steigt

Anticholinerge Nebenwirkungen sind Verwirrung, verschwommenes Sehen, Schwindel und ein Nachlassen der Gehirnfunktionen. Sie können auch das Risiko von Stürzen erhöhen und mit einem Anstieg der Mortalität verbunden sein. Sie werden auch mit einem höheren Risiko für Demenz in Verbindung gebracht, wenn sie langfristig angewendet werden. Das lässt sich jetzt mit einem neuen Tool im Vorhinein erkennen. Das "International Anticholinergic Cognitive Burden Tool" verwendet natürliche Sprachverarbeitung, um Menschen zu identifizieren, die gefährdet sind.

Das geschieht anhand von unerwünschten Ereignissen, über die Menschen berichten, die bestimmte Medikamente einnehmen. Das ID-basierte Tool bewertet diese Berichte mit Punkten und berücksichtigt gleichzeitig die chemische Struktur des Arzneimittels, das für die Verschreibung in Betracht gezogen wird, was wiederum zu einer genaueren und aktuelleren Bewertung führt. Letztendlich könnte das Tool nach weiterer Forschung und Modellierung mit realen Patientendaten dazu beitragen, die Risiken von Medikamenten zu reduzieren.

Breite Zustimmung

"Wir müssen dringend die schädlichen Nebenwirkungen von Medikamenten reduzieren, da diese zu Krankenhausaufenthalten und Tod führen können. Dieses neue Tool bietet einen vielversprechenden Weg zu einem maßgeschneiderten personalisierten Medizinansatz, der sicherstellt, dass Patienten eine sichere und wirksame Behandlung erhalten und gleichzeitig unerwünschte anticholinerge Wirkungen vermieden werden", so Chris Fox von der University of Exeter. Um zu ermitteln, wie das Tool bei potenziellen Anwendern ankommt, wurden 110 Angehörige der Gesundheitsberufe, darunter Apotheker und verschreibende Krankenschwestern, befragt. 85 Prozent würden ein Instrument zur Risikobewertung von anticholinergen Nebenwirkungen nutzen

(Ende)
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