pte20250701005 in Business

Kahlschlag gefährdet die Wirtschaft der USA

Trump plant drastischen Abbau der Forschungsförderung - Systemgegner China holt weiter auf


US-Universität in Los Angeles: F&E drohen drastische Mittelkürzungen (Foto: ucla.edu)
US-Universität in Los Angeles: F&E drohen drastische Mittelkürzungen (Foto: ucla.edu)

Washington/Los Angeles (pte005/01.07.2025/06:00)

"Die anstehenden drastischen Kürzungen der US-Bundesausgaben für Wissenschaft und Technik-Forschung werden jeden Amerikaner teuer zu stehen kommen", sagt Chris Harrington, stellvertretender Vizepräsident für Bundesbeziehungen der University of California. Gefahr sieht er auch für die Wirtschaft des Landes. Die unangefochtene weltweite Führungsposition der USA sei in Gefahr. Harrington: "Die wissenschaftliche Führungsrolle Amerikas gerät ins Wanken. Der vorgeschlagene Bundeshaushalt würde sie endgültig ins Abseits drängen."

Bis zu 50 Prozent Kürzungen

Anstatt Amerikas langjährige wissenschaftliche Vorherrschaft zu festigen, erwägt der Kongress nun Maßnahmen, die genau das Gegenteil bewirken würden. Der von der Trump-Regierung vorgeschlagene Bundeshaushalt für das kommende Jahr sieht drastische Kürzungen - in einigen Fällen um bis zu 50 Prozent - für die Bundesbehörden vor, die den Großteil der Wissenschaft an amerikanischen Universitäten finanzieren.

"Die Kürzung der Mittel für die universitäre Forschung wird es den USA erschweren, ihre Führungsposition zu halten, während andere Nationen ihre Fortschritte in Bereichen beschleunigen, die für die wirtschaftliche und nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung sind, wie Quantencomputing, Energie und Biotechnologie", erklärt Harrington. Zu einem ähnlichen Schluss kommt Winfried Weber im pressetext-Interview.

Weil die Finanzierung der Forschung in Amerika stark gefährdet ist, werden US-Wissenschaftlern laut Harrington Stellen im Ausland angeboten, wo Universitäten in Europa und Asien Stabilität und Unterstützung zusichern. "Wenn die Arbeit dieser Wissenschaftler in den kommenden Jahren Früchte trägt, werden also Europa und Asien - und nicht die Vereinigten Staaten - als die Ersten und am meisten davon profitieren", warnt Harrington.

China wird USA bald überholen

Der Anteil der USA an den weltweiten Wissenschaftsausgaben ist zwischen 2001 und 2021 um 6,6 Prozent gesunken. Chinas Anteil an den weltweiten Forschungs- und Entwicklungsausgaben (F&E) ist im gleichen Zeitraum dagegen um 19,2 Prozent gestiegen. Chinas F&E-Ausgaben könnten bis 2027 die der USA überholen, verdeutlicht Harrington.

Schon jetzt haben die USA im Bereich Forschung Einbußen erlitten. 2021 meldeten Wissenschaftler in China erstmals mehr Patente an als amerikanische. 2024 überholte China die USA bei der Krebsforschung. Bei Schlüsseltechnologien lagen die USA im Jahr 2003 in 60 von 64 Bereichen an der Spitze, China in drei. Im Jahr 2023 führte China in 57 von 64 Technologien, die USA nur noch in sieben. "Wir fordern den Kongress deshalb auf, die von der Regierung vorgeschlagenen Kürzungen abzulehnen und wieder in die Bundesforschungsbehörden zu investieren", so Harrington.

(Ende)
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