Intelligente Verpackung für Pillen hilft Älteren
Smarte Blister leiden noch an Kinderkrankheiten - Offenheit gegenüber Technologie sehr wichtig
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Tabletten: Einnahme für Senioren häufig problematisch (Foto: pixabay, pexels) |
Waterloo (pte010/24.02.2022/10:30)
Ältere Erwachsene sind offen, wenn es um den Einsatz intelligenter Verpackungen zur Verbesserung der Einnahme von Medikamenten geht, wie eine Studie der University of Waterloo http://uwaterloo.ca zeigt. Intelligente Verpackungen werden eingesetzt, um elektronisch zu überwachen, wann Patienten ihre Medikamente einnehmen. Wird die Verschreibung nicht wie vom Arzt angegeben eingehalten, kann das intelligente System die Patienten und ihre Pflegenden informieren.
Rund die Hälfte der Patienten mit chronischen Krankheiten nehmen in entwickelten Ländern ihre Medikamente nicht richtig ein. Mit einer älter werdenden Bevölkerung, bei der die Einnahme mehrerer Medikamente weitverbreitet ist, ist die nicht korrekte Einnahme von Medikamenten - die so genannte Non-Adhärenz - ein Problem, das die Gesundheit der Patienten beeinflusst und das Gesundheitssystem Milliarden kostet.
Tests mit Senioren fehlen
In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat es einen Anstieg bei der Telemedizin-Technologie gegeben. Die Bandbreite reicht von komplexen Geräten zur Medikamentenausgabe für zu Hause bis hin zu Apps, die Erinnerungen schicken. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Sadaf Faisal werden viele dieser Produkte als nutzerfreundlich und effizient beworben. Nicht alle wurden jedoch in Hinblick auf den Einsatz durch Senioren getestet. "Wie sollten wir also wissen, ob ältere Erwachsene sie für die tägliche Einnahme der Medikamente nutzen können und ob es Faktoren gibt, die sich auf ihren Einsatz zu Hause auswirken?"
Die Forscher haben daher zehn Studienteilnehmer zu Hause besucht. Das Durchschnittsalter lag bei 76 Jahren. Im Schnitt nahm jeder der Senioren elf Medikamente gegen zumindest fünf chronische Erkrankungen ein. Die Teilnehmer erhielten eine smarte Blisterpackung, die mit einem Webportal synchronisiert war und jedes Mal aufzeichnete, wenn der Blister geöffnet wurde, um ein Medikament einzunehmen. In einem nächsten Schritt wurden die Patienten nach ihren Erfahrungen mit der smarten Blisterpackung befragt. Sie wurden auch ersucht, die Benutzerfreundlichkeit in Hinblick auf die standardisierten Werte bei der Produktbewertung zu beurteilen.
Bewertung nicht einheitlich
Laut Mitautorin Tejal Patel waren die Pros und Kontras gegenüber der Technologie ziemlich einheitlich verteilt. "Die Fähigkeit, die Funktion des Produkts leicht zu erlernen, war für die konsequente Nutzung wichtig. Feedback vom sozialen Umfeld wie unterstützenden Kindern, Partnern oder Gesundheitsdienstleistern halfen ebenfalls dabei, den Gebrauch der Technologie zu verfestigen." Allgemein standen Teilnehmer, die sich mit der Technologie allgemein wohler fühlten, der Nutzung der smarten Blister offener gegenüber. Details wurden in "PLoS ONE" veröffentlicht.
Die Größe des Geräts und die mangelnde Transportierbarkeit erwiesen sich als erhebliche Nachteile. Verhielt sich das Produkt inkonsequent und schickte an einem Tag Erinnerungen, aber an einem anderen nicht, so führte das bei den Studienteilnehmern zu Frustration. Die Kosten der smarten Blisterpackung erwiesen sich ebenfalls als Barriere für die Anwendung. Die Patienten gaben auch an, dass sie eine Nutzung weniger wahrscheinlich in Erwägung ziehen würden, wenn diese Technologie nicht durch einen Drug-Plan oder durch die Regierung finanziert würde. Faisal betont, dass die Akzeptanz der Nutzer für die Wirksamkeit einer Technologie von entscheidender Bedeutung ist.
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