COVID-19: Postleitzahl beeinflusst Zustand
Benachteiligung in Sachen gesundheitlicher Verfasstheit hat aber keinen Einfluss auf Behandlung
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Corona-Patientin im Krankenhaus: Postleitzahl hat Einfluss auf Zustand (Foto: pixabay.com, trank) |
Ann Arbor (pte019/22.02.2022/10:30)
Aufgrund von COVID-19 wurden in den vergangenen zwei Jahren fast 900.000 US-Amerikaner ins Krankenhaus eingeliefert, wobei die Postleitzahlen der Patienten viel damit zu tun haben, wie krank die Betroffenen beim Eintreffen waren und wie viel Pflege sie in der Folge benötigten. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Michigan http://umich.edu und der University of Colorado http://cuanschutz.edu . Diese Unterschiede verschwanden jedoch bis zum Ende des Aufenthalts, gleichgültig ob sie das Krankenhaus lebend verließen oder starben.
"Soziale Verwundbarkeit"
Die in den "Annals of Internal Medicine" veröffentlichten Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit und welchen Einfluss dies auf die Pandemie hat. Dazu gehört auch, wie früh im Verlauf der Krankheit sich Menschen Hilfe holen oder einen Zugang zu Pflege haben. Auch wenn die Wissenschaftler die Gesundheit jeder Person berücksichtigten, spielte der Index der "sozialen Verwundbarkeit" entsprechend derer heimischen Postleitzahl noch immer eine Rolle. Dieser Index kombiniert eine Vielzahl von Faktoren für die Erstellung einer Wertung, die das Durchschnittseinkommen der näheren Umgebung, Bildungsstand und Haushaltsdichte bis zum Prozentsatz an Haushalten mit Alleinerziehern oder Englisch als Erstsprache umfasst.
Die Studie macht auch die Rolle der Krankenhäuser beim Ausgleich der Ergebnisse für Menschen sichtbar, die unterschiedlicher Herkunft sind. Die Forscher haben die Daten von mehr als 2.300 Patienten ausgewertet, die zwischen März und Dezember 2020 in 38 Krankenhäusern in ganz Michigan eingeliefert wurden. Personen, die über die am meisten benachteiligten Postleitzahlen verfügten, litten eher an schweren Symptomen, wie einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut, brauchten Unterstützung wie Beatmungsgeräte oder Dialyse, weil die Lungen und andere Organe versagten. Diese Patienten starben in der Folge jedoch nicht wahrscheinlicher als Patienten aus privilegierteren Gegenden. Sie konnten auch nicht weniger wahrscheinlich wieder nach Hause zurückkehren, anstatt in ein Pflegeheim zu müssen.
Ursachenforschung gefragt
Laut der leitenden Wissenschaftlerin Renuka Tipirneni scheinen die Ergebnisse bei der Entlassung für diese Patienten durchaus gleich zu sein. Die Frage sei jedoch, was zu Beginn zu den Ungleichheiten bei der Schwere der Erkrankung geführt hat. "Haben die Menschen zu Beginn ihrer Erkrankung keinen Zugang zu Tests oder einer Behandlung? Gibt es andere individuelle Risiken bei den Patienten, wie anhaltende Schwierigkeiten bei Verkehrsmitteln, Wohnen oder Krankenstand am Arbeitsplatz? Verzögerte sich die medizinische Versorgung aufgrund eines mangelnden Zugangs?" Die Forscher haben Daten von "Mi-COVID19" genutzt, einer Datenbank, die anonyme Infos zu Personen aus Michigan enthält, die aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Laut Tipirneni befinden sich benachteiligte Bereiche im ganzen Bundesstaat. Die Bandbreite reicht von sehr ländlichen Gebieten bis ins Zentrum von Städten.
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